Data Reuse Projekt hat eine Förderung von der VolkswagenStiftung erhalten
Dr. Maie Stein und Prof. Dr. Hannes Zacher von der Professur für Arbeits- und Organisationspsychologie der Universität Leipzig haben eine Förderung in Höhe von 100.000 Euro von der VolkswagenStiftung erhalten haben, um einen einzigartigen längsschnittlichen Datensatz für die breite öffentliche Nachnutzung aufzubereiten und zugänglich zu machen.
Der Datensatz wurde im Rahmen des von der VolkswagenStiftung geförderten Momentum Vorhabens „Die Rolle von Arbeit bei der Entstehung von Zivilisationskrankheiten“ erhoben und umfasst Daten von Mitarbeitenden aus ganz Deutschland, die an 54 Messzeitpunkten über fünf Jahre hinweg erhoben wurden. Die Datenerhebung erfolgte vor, während und nach der COVID-19-Pandemie und im Datensatz sind zahlreiche verschiedene Variablen und Konstrukte enthalten, wie z.B. demografische und berufliche Merkmale, Persönlichkeitseigenschaften, Gesundheit und Wohlbefinden, arbeitsbezogene Einstellungen sowie Arbeitsmerkmale.
Das Projektteam besteht aus Maie Stein, Hannes Zacher und Richard Janzen von der Professur für Arbeits- und Organisationspsychologie an der Universität Leipzig sowie Cort W. Rudolph von der Wayne State University in Detroit, USA. Der offizielle Projektstart ist für Mai 2025 geplant und das Projekt ist auf einen Zeitraum von zwei Jahren angelegt.
Im Data Reuse Projekt soll eine umfassende Dokumentation des Datensatzes erstellen werden, um es anderen Forschenden zu ermöglichen, die Daten zu verstehen und für ihre Zwecke zu nutzen. Zusätzlich wird das Projekt mehrere Maßnahmen beinhalten, um die Reichweite und den Einfluss der Daten zu erhöhen, wie beispielsweise das Zusammenführen des Datensatzes mit Archivdaten zur COVID-19-Pandemie, die Veröffentlichung eines Daten-Deskriptors und die Durchführung von Workshops für Forschende und Praktiker:innen.
Es gibt zahlreiche potenzielle Nutzungsmöglichkeiten für den Datensatz, zum Beispiel:
- Forscher:innen im Bereich der Gesundheitspsychologie und öffentlichen Gesundheit können Prädiktoren für verschiedene Gesundheitsoutcomes untersuchen.
- Im Bereich der Persönlichkeits- und Entwicklungsforschung ermöglicht der Datensatz die Untersuchung von Entwicklungsverläufen von Persönlichkeitsmerkmalen und Berufserfahrungen.
- Forscher:innen, die sich mit dem Altern und der Entwicklung über die Lebensspanne befassen, können den Datensatz nutzen, um altersbedingte Phänomene wie gesundes Altern und die Absicht zur Pensionierung zu untersuchen.
- In den Bereichen Wirtschaft und Soziologie können Forscher:innen Trends auf dem Arbeitsmarkt, wie z. B. Jobstabilität und berufliche Mobilität, untersuchen.
Zudem bietet der Datensatz eine hervorragende Gelegenheit für Simulationen, Lehre und Lernzwecke. Aufgrund der intensiven längsschnittlichen Struktur kann der Datensatz zur Entwicklung von Fallstudien, praktischen Datenanalyseübungen und zur Förderung eines tieferen Verständnisses des Forschungsprozesses genutzt werden. Praktisch kann der Datensatz wertvolle Einblicke liefern, die Entscheidungsträger:innen und öffentliche Institutionen über die Auswirkungen der während der Pandemie umgesetzten Maßnahmen aufklären und das zukünftige Krisenmanagement verbessern.