In unserer Arbeitsgruppe haben wir ein vielfältiges Angebot an datenbankbezogenen Projekten.

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Hier sehen Sie ein Beispiel für frei zugängliche Datenbanken wie GFBio, BEFChina und TRY-Datenbank. Dies sind Titelseiten von den jeweiligen Webseiten der Datenbanken.

Dieses Projekt wird von Lars Langer durchgeführt (betreut von Prof. Christian Wirth, und Prof. Manuel Burghardt aus den Digital Humanities).

Die immateriellen Beiträge der Natur zur Menschheit ist schwierig zu quantifizieren. Ein Aspekt davon, der Beitrag zu unserer Kommunikation, wurde bisher nicht beachtet. Jüngste Fortschritte in der automatischen Sprachverarbeitung ermöglichen uns nun, Biodiversitätsindizes und -muster zu bestimmen und analysieren, die sich in der Verteilung der Lebewesen, die in kreativer Literatur vorkommen (von uns BiL - Biodiversität in Literatur) genannt, verbergen. Wir betrachten BiL als Indikator für die Offenheit der Menschen gegenüber der Natur.

Wir erstellten eine umfangreiche Liste von 240.000 englischen Bezeichnungen für biologische Taxa. Wir präparierten dann ein Subkorpus mit digitalen Texten des Project Gutenberg und suchten nach diesen Bezeichnungen. Wir konnten dann den Verlauf von Biodiversitätsindizes wie man sie in den Umweltwissenschaften nutzt für etwa 16.000 Werke von 4.000 Autor:innen bestimmen, den wir als Indikator für BiL zwischen 1705 und 1969 betrachten. Außerdem setzen wir diese Ergebnisse in Relation zur generellen Wortvielfalt der englischen Sprache wie sie sich in unserem Korpus darstellt.

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Grafik über den allgemeinen lexikalischen Wortreichtum der Sprache, wie er in der Korpusdatenbank dargestellt ist.

sROOT was initiated by Alexandra Weigelt and Liesje Mommer in 2018 as a working group supported by sDiv, the Synthesis Centre of the German Centre for Integrative Biodiversity Research (iDiv) Halle-Jena-Leipzig.

During the first meeting in October 2018 the group assembled the largest global database of fine root traits including measurements of four key functional traits (specific root length, root diameter, root tissue density, and root nitrogen concentration) on > 1700 species. This database (GrooT) was then used to conceptualize and test a new framework on root trait correlation, the root economics space. This work resulted two papers which were finalized and submitted after the second workshop in May 2019, one database paper led by Nathaly Guerrero-Ramirez (Guerrero-Ramirez, Mommer, sROOTies & Weigelt, Global Ecology and Biogeography 2020) and the paper on the root economics space led by Joana Bergmann (Bergmann, Weigelt, sROOTies & Mommer, Science Advances 2020). In addition, during the second workshop, we started working on a third paper combining GrooT with the global plant database sPLOT to ask if and how root traits define species compositions along global environmental gradients. This paper was led by Daniel Laughlin and was finalized in the third workshop in January 2020 and after (Laughlin, Mommer, …, Weigelt, Nature Ecology and Evolution 2021). The fourth ‘sROOTies’ paper was also initiated during the third workshop and studies trait correlations on the whole plant basis linking the leaf economics spectrum and the root economics space. This paper was finalized by a core team of sROOT members, Karl Andraczek, Colleen Iverson, Joana Bergmann, Luke McCormack, together with the two leading authors Alexandra Weigelt and Liesje Mommer. This paper is currently under revision in New Phytologist.

Further information in the sDiv working group

PhenObs wird von Dr. Martin Freiberg durchgeführt

Es wurde 2017 gegründet und ist ein globales Netzwerk Botanischer Gärten für phänologische Beobachtungen. PhenObs vereint Wissenschaftler, Studenten und Bürgerwissenschaftler in der Frage, welchen Einfluss der Klimawandel auf die Phänologie von krautigen Pflanzenarten hat. Die Phänologie und funktionelle Pflanzenmerkmale werden nach standardisierten Verfahren gemessen. Botanische Gärten sind hierfür ideal, da sie durch ihren Artenreichtum eine hervorragende Grundlage schaffen, um viele Pflanzenarten aus verschiedenen Lebensräumen zu erforschen. Phänologie beschreibt die zeitliche Abfolge biologischer Entwicklungsereignisse. Bei Pflanzen sind dies die Blattentfaltung, Blüte, Fruchtbildung und Seneszenz.

Aufgrund des Klimawandels kommt es zu zeitlichen Verschiebung von Entwicklungsschritten. So hat sich in den letzten 100 Jahren der Frühling um durchschnittlich 11 Tage verfrüht. Das hat Auswirkungen auf die Biodiversität, biotische Interaktionen und Ökosystemdienstleistungen. PhenObs hat das Ziel die phänologischen Verschiebungen krautiger Arten durch abiotische und biotische Veränderungen besser zu verstehen. Desweiteren wollen wir Aussagen darüber treffen, inwieweit solche Verschiebungen vorhergesagt werden können

LCVP und LifeGate werden von Dr. Martin Freiberg durchgeführt

Einige der grundlegenden Fragen der Biologie sind nach wie vor nicht beantwortet: wieviel Arten gibt es eigentlich? Sterben mehr Arten aus als entdeckt werden? Wo sind die meisten Arten zu finden und warum? Wo liegt der größte Forschungsbedarf? Zur Beantwortung dieser Fragen sind umfangreiche Analysen der bisher zur Verfügung stehenden Quellen nötig, denn Arten, die bereits beschrieben sind sollten möglichst nicht noch einmal beschrieben werden.

Um diese Probleme anzugehen wird seit 2012 an einer umfangreiche Namensbank über die Gefäßpflanzen der Welt auf („LCVP“ The Leipzig Catalogue of Vascular Plants) gearbeitet, die kontinuierlich mit aktuellen Publikationen auf dem laufenden gehalten wird und referenziert etwa 360.000 akzeptierte Gefäßpflanzenarten.

Die LCVP sowie Datenbanken über weitere Stämme des Lebens werden derweil so aufgebaut, dass die phylogenetische Verwandtschaft der Taxa ebenso ersichtlich wird. All dies ist Grundlage für eine neue webpage (lifegate.idiv.de), welche im August 2021 online gehen wird. LifeGate ermöglicht einen visuellen und interaktiven Zugang zur gesamten Diversität des Lebens und wird zur Zeit bereits von über 1000 Fotografen weltweit unterstützt.

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LifeGate ermöglicht einen visuellen und interaktiven Zugang zur gesamten Diversität des Lebens. Photos von Dr. Martin Freiberg.

Durchgeführt von Dr. Verónika Ceballos N. (betreut von Prof. Christian Wirth, University Leipzig, Assist. Prof. Kathryn Barry, Utrecht University, und Dr. Nadja Rüger, IDiv)

Wie Biodiversitätsveränderungen den biotischen Kontext von Biodiversitäts-Ökosystem-Funktionsbeziehungen verändern - eine Synthese von Modellen, Experimenten und Beobachtungen

Es wurde vorhergesagt, dass die Veränderung der globalen Biodiversität (ein drängendes Problem unserer Zeit) wahrscheinlich die Funktionsweise von Ökosystemen verändern wird. Die Abhängigkeit des Funktionierens von Ökosystemen von der Biodiversität wird durch Mechanismen angetrieben, die in diesem Projekt erforscht werden sollen.

Dieses Projekt hat seine Wurzeln im SimNet-Modellvergleichsprojekt, einer vom Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) geförderten Gruppe von Community-Modellierern. Es besteht aus drei Arbeitspaketen, die eine Synthese von Theorie, empirischen Daten aus Experimenten und Beobachtungsdaten auf der globalen Skala beinhalten.

Durchgeführt von Dr. David Schellenberger Costa (betreut von Prof. Christian Wirth, University Leipzig)

PlantHub ist ein Gemeinschaftsprojekt des Deutschen Zentrums für Biodiversitätsforschung (IDiv) und seiner Kooperationspartner, das die Sichtbarkeit verfügbarer Daten und damit verbundener Forschungsergebnisse erhöhen soll. Die Arbeitsgruppen am idiv beschäftigen sich mit einer Vielzahl von Themen im Bereich der Biodiversitätsforschung. Gesammelte Daten reichen von räumlich und zeitlich hoch aufgelösten Umweltdaten über Stammbäume von Tieren und Pflanzen zu über die ganze Erde verteilten Vegetationsaufnahmen. Diese Fülle an Informationen spiegelt sich in zahlreichen Forschungsarbeiten wider, aber sie ist in ihrer Gänze selbst von Mitarbeitern des idiv kaum zu überblicken. Für externe Wissenschaftler und die Öffentlichkeit ist es umso schwieriger, Einblick in die zugrundeliegende Menge an Daten zu erhalten. Hier setzt PlantHub an: Es soll ein gemeinsamer “Einstiegspunkt” in das Biodiversitätsuniversum sein, mit einer Reihe von Visualisierungsmöglichkeiten, Informationen zu beitragenden Projekten und Partnern, einer Sammlung nützlicher workflows im Bereich der Datenharmonisierung und –analyse und Daten und Programmcode zum Nachrechnen von in wissenschaftlichen Originalarbeiten gemachten Analysen. Für Wissenschaftler und Studierende kann PlantHub ein Werkzeug zum Aufstellen neuer Hypothesen, zum einfachen und schnellen Datenzugang, oder zum Prüfen von Artenlisten auf Konsistenz. Für interessierte Laien könnte PlantHub ein Nachschlagewerk zur Biodiversität werden, aber auch ein Ideengeber für lohnende Urlaubsziele oder zu schönen Pflanzen für den eigenen Garten. Derzeit sind folgende Projekte in PlantHub involviert: TRY, eine Datenbank zu funktionellen Merkmalen von Pflanzen, sPlot, eine Datenbank zu Vegetationsaufnahmen, sMon, ein Forschungsprojekt zu Biodiversitätstrends in Deutschland, PhenObs, ein phänologisches Forschungsprojekt in botanischen Gärten weltweit, LifeGate und LCVP, Datenbanken zur Phylogenie und Taxonomie der Pflanzen, und der dataCube, eine Sammlung von räumlich und zeitlich hoch aufgelösten Umweltdaten.   

Für nähere Informationen zum PlantHub kontaktieren Sie David Schellenberger Costa.

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