Untersuchungen zum Vorkommen von Amphibien im Raum Leipzig.

Amphibien-Monitoring mit Schwerpunkt auf dem Kammmolch (Triturus cristatus) an den Rohrbacher Teichen

Der Kammmolch ist eine durch das BNatSchG streng geschützte Art, dessen Populationen unter anderem durch die Veränderung und Zerstörung von Lebensräumen stark bedroht sind. Das im Südosten von Leipzig gelegene NSG Rohrbacher Teiche war ursprünglich ein bedeutendes Habitat für diese Art, jedoch unterliegt auch die dortige Population einem sehr starken Rückgang.

Im Rahmen einer mehrjährigen Forschungsstudie soll die noch bestehende Populationsgröße des Kammmolchs sowie das Vorkommen der übrigen Amphibienarten untersucht werden.

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Kammmolch im Wasser, Wasserdrachen
Kammmolch, Bild: Burkhard Thiesmeier

Dazu wird mit Hilfe von Fang-Wiederfang-Methoden eine Abschätzung der Populationsgröße der Kammmolche in den verschiedenen noch bestehenden Gewässern durchgeführt. Zusätzlich werden die biometrischen Daten der gefangenen Individuen erfasst, um so eine Einschätzung zur Fitness der Tiere zu erhalten. Über den für Kammmolche entwickelten „Habitat Suitability Index“ (HSI) findet zudem eine Habitatbewertung der einzelnen Laichgewässer statt.

Auf Basis der gewonnenen Ergebnisse sollen dann Konzepte für Schutzmaßnahmen zur Stabilisierung und Unterstützung der Kammmolchpopulation ausgearbeitet werden.

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Fang-Wiederfang von Kammmolchen, Feldarbeit mit Wiegen und Messen
Fang-Wiederfang von Kammmolchen, Bild: Matthäus Haase

Monitoring der Rotbauchunke im Landkreis Leipzig

Einst Habitat für die größten Rotbauchunken-Vorkommen (Bombina bombina) Sachsens, beherbergt die Muldeaue im Nordosten von Leipzig heute nur noch vereinzelte Vorkommen, die wenig überwacht werden. Grund für den Rückgang dieser Amphibienart sind anhaltende Trockenheit, Habitatveränderungen und fehlendes Gewässermanagement.

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Rotbauchunken-Pärchen, Feldarbeit
Rotbauchunken, Bild: Judith Adam

Um zukünftige Maßnahmen für den Schutz dieser FFH-Art zu entwickeln, braucht es eine genaue Aufnahme der derzeitigen Bestandsgröße und Habitatbeschaffenheit. In diesem Langzeitprojekt wird ein Monitoring an vereinzelten Gewässern mittels Eimerreusenfallen und Kescherfang durchgeführt. Darüber hinaus werden wichtige Lebensraumcharakteristika erfasst und die Vergesellschaftung mit anderen Amphibien untersucht. Über die individuelle Bauchzeichnung der Tiere wird die Populationsgröße über die Fang-Wiederfang-Methode geschätzt.

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Fang-Wiederfang von Rotbauchunken, Feldarbeit mit Wiegen und Vermessen
Fang-Wiederfang von Rotbauchunken, Bild: Judith Adam

Dem Feuersalamander in der Region Leipzig auf der Spur

Der Feuersalamander (Salamandra salamandra) ist ein europäischer Schwanzlurch mit einem Verbreitungsschwerpunkt in Deutschland. Diese Verantwortungsart Deutschlands wird in zunehmendem Maße durch den invasiven und tödlichen Hautpilz Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal) bedroht. Infizierte Tiere erkranken an der Salamanderpest und versterben binnen wenigen Wochen.

Um diese charismatische Amphibienart zu schützen, müssen Vorkommen demographisch und genetisch charakterisiert werden. Historische Daten belegen ein Vorkommen der Amphibienart im Landkreis Leipzig, doch aktuelle Beobachtungen der letzten Jahrzehnte blieben aus. In diesem Projekt wird über gezielte Umfragen von örtlich aktiven oder ortsansässigen Personen („citizen science“), sowie durch Kartierungen systematisch auf Präsenz/Absenz des Feuersalamanders kontrolliert. Den regionalen Schwerpunkt des Projektes bilden vorerst Grimma, Colditz und Kriebstein.

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Feuersalamander im Harz
Feuersalamander, Foto: Kathleen Preißler

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