Ökologie der Nahrungssuche der Meeresleguane (Amblyrhynchus cristatus) auf den Galápagos-Inseln.

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Probennahme bei einer Galapagos Meerechse
Feldarbeit auf Galapagos, Bild: Denisse Dalgo

Die Meerechse (Amblyrhynchus cristatus) ist eine endemische Art der Galápagos-Inseln und die einzige Leguan-Art, die sich an die Ernährung von marinen Makroalgen angepasst hat. Dies kann uns neue Einblicke in Ernährungsanpassungen und deren evolutionären Prozessen aufzeigen. Auf dem gesamten Archipel können elf Unterarten von Meerechsen unterschieden werden. Molekulare Analysen haben gezeigt, dass auf der Insel San Cristobal ein einzigartiger Prozess der inselinternen Speziation stattgefunden hat - mit dem Vorhandensein von zwei Unterarten auf einer Insel (A. c. mertensi und A. c. godzilla).

Meine Forschung besteht aus Nahrungsanalysen. Dabei möchte ich herauszufinden, ob es Unterschiede in den Nahrungspräferenzen innerhalb der Unterarten gibt, da diese Unterschiede zu ökologischer Segregation und zur Artbildung führen können. Ich extrahiere dabei DNA aus Kotproben von Meerechsen und verwende eine DNA-Metabarcoding-Methode, um die Nahrungsbestandteile, insbesondere grüne, rote und braune Makroalgen zu identifizieren.

In einer ersten Phase des Projekts habe ich bereits festgestellt, dass sich die beiden genetisch unterschiedlichen Unterarten von San Cristobal auch in Bezug auf die konsumierten Makroalgen-Taxa unterscheiden und dass es eine klare Präferenz für Rotalgen als Nahrungsbestandteil gibt. Außerdem wurden einige der Makroalgen-Taxa, die in den Gebieten der Meerechsen vorkommen, mit Hilfe eines DNA-Barcoding-Verfahrens identifiziert. 

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: DNA-Barcoding im Steinfartz Lab
Laborarbeit zum DNA-Barcoding; Bild: Denisse Dalgo

Die Studie wird auf die Nahrungsökologie der Meerechsen-Unterarten der anderen Inseln des Archipels ausgeweitet, um Erkenntnisse über eine mögliche ökologische Divergenz zwischen den Unterarten zu gewinnen. Das Projekt zielt auch darauf ab, eine repräsentative Stichprobe der an jedem Standort vorkommenden Algenarten zu erhalten. Dabei kann ich einen allgemeinen Überblick über die Muster der regionalen Variation in der Verteilung der Makroalgen erhalten.

Publikationen

DNA metabarcoding reveals fine scale geographical differences of consumed algae in the Galápagos marine iguanas (Amblyrhynchus cristatus)
Anslan S, Dalgo D, Reinhardt T, Peñafiel N, Guayasamin J, Páez-Rosas D, Vences M, Steinfartz S
Amphibia-Reptilia. 2021 Sep.

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