In der Rubrik Pflanze des Monats stellen wir in den Vegetationsmonaten von März bis Oktober interessante Pflanzen und Pflanzenarten aus unserem Garten vor. Jede Pflanze kann im Botanischen Garten Leipzig vor Ort aufgesucht und ihre Besonderheit entdeckt werden.

2021

Frühlingslichtblume (Colchium bulbocodium)

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Blüte der Frühlingslichtblume (Colchium bulbocodium), Foto: Wolfgang Teschner

Im Vorfrühling blühen nicht nur Schneeglöckchen, Märzenbecher, Narzissen und Krokusse! Darunter mischt sich auch ein Pflanze, deren bekanntester Verwandter die Herbstzeitlose ist – die Frühlingslichtblume. Sie ist weit weniger bekannt, aber genauso giftig – wie übrigens die meisten Zwiebelblumen. Schließlich müssen sie ja die wertvollen Reservestoffe in ihren Zwiebeln verteidigen.

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Blüte der Frühlingslichtblume
Blüte der Frühlingslichtblume (Colchium bulbocodium), Foto: Wolfgang Teschner

Die Frühlingslichtblume ähnelt einem großen Krokus. Der Krokus gehört jedoch in die Familie der Schwertliliengewächse, die stets nur 3 Staubblätter besitzen, während Colchicum aus der Familie der Zeitlosengewächse (Colchicaceae) 6 Staubblätter ausbildet. Heimisch ist die Frühlingslichtblume bei uns übrigens nicht. Die nicht sehr häufige Pflanze wächst in größeren Beständen nur noch in der Schweiz und einigen Gebieten der Karpaten. Die Zwiebeln sind bei uns aber in gut sortierten Gärtnereien zu kaufen und können besondere Akzente gerade auch in Steingärten setzen.

Schachbrettblume (Fritillaria michailovskyi)

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Mehrere Blüten von Michailovsykyi’s Schachblume (Fritillaria michailovskyi)
Michailovsykyi’s Schachblume (Fritillaria michailovskyi), Foto: Wolfgang Teschner

Die Schachbrettblumen der Gattung Fritillaria der Familie der Liliengewächse gehört zu den komplexesten und größten Gattungen der Familie überhaupt. Sie sind relativ nahe mit den Tulpen (Tulipa) verwandt, unterscheiden sich von diesen aber durch meist hängende statt aufrechte Blüten. Die meisten Arten sind in den Gebirgen zwischen der Türkei und dem Iran beheimatet. Da sie damit auch einer kalten Winterjahreszeit ausgesetzt sind, können viele Fritillarien auch bei uns problemlos im Freien überwintern.

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Einzelnes Exemplar der Michailovsykyi’s Schachblume (Fritillaria michailovskyi)
Michailovsykyi’s Schachblume (Fritillaria michailovskyi), Foto: Wolfgang Teschner

Neben der eigentlichen Schachbrettblume (Fritillaria meleagris, von lat. fritillo=Schachbrett), dem Namengeber der Gattung wegen der Musterung der Blütenblätter, sind in unseren Gärten auch häufig die imposanten Kaiserkronen in allen möglichen Farbvarianten zu finden.

Bienen-Ragwurz (Ophrys apifera)

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Mehrere Exemplare des Bienen-Ragwurz (Ophrys apifera)
Bienen-Ragwurz (Ophrys apifera), Foto: Wolfgang Teschner

Orchideen waren und sind noch immer eine der ästhetisch besonders ansprechenden Pflanzen.  Gerade im Winter zieren sie viele unserer Wohnzimmer-Fensterbänke. Doch bei diesen Orchideen handelt es sich fast ausschließlich um Exoten aus den tropischen Regenwäldern. Aber wussten Sie, dass auch etwa 80 Orchideenarten in Deutschland heimisch sind? Sie haben ganz spezielle Ansprüche an ihren Wuchsort, sind allesamt selten und vom Aussterben bedroht und streng geschützt. Die Bienen-Ragwurz (Ophrys apifera) und die Insekten-Ragwurz (Ophrys insectifera), besser bekannt und dem Namen Fliegen-Ragwurz, gehören dazu und stehen schon in den Startlöchern zum Beginn ihrer Blüte – zumindest in den Toten Tälern bei Freyburg.

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Blüte des Bienen-Ragwurz (Ophrys apifera)
Bienen-Ragwurz (Ophrys apifera), Foto: Wolfgang Teschner

Auch der Botanische Garten Leipzig würde gerne mit ein paar Exemplaren aufwarten, denn sie sind Teil des Beziehungspfades und wären an Position 12 zu finden – doch bisher schlug ihre Kultivierung trotz aufopferungsvoller Geduld, Wissen und viel Liebe unserer Gärtner fehl.  Trotzdem: Ragwurzen gehören – nach meiner eigenen Statistik von über 12 Millionen gesammelten Fotos von fast 2000 Fotografen – zu den am häufigsten abgelichteten Pflanzen überhaupt. Der Laie jedoch mag enttäuscht sein: die wundervollen und oft formatfüllenden Bilder täuschen über die Größe der einzelnen Blüten hinweg. Eine einzelne Blüte ist selten größer als einen halben Zentimeter im Durchmesser! Geduld, genaues Hinsehen und auch ein bisschen Glück gehören zum Auffinden der Blüten dazu.

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Großaufnahme einer Blüte des Bienen-Ragwurz (Ophrys apifera)
Bienen-Ragwurz (Ophrys apifera), Foto: Wolfgang Teschner

Das Glück lässt sich manchmal ein wenig überrumpeln, wenn man eine vorbeifliegende Biene verfolgen kann, die zu einer Blüte unterwegs ist und einen quasi unfreiwillig hinführt. Übrigens sind es in der Regel Männchen, die die Bestäubung durchführen, da sie sich vom Aussehen und dem Duft der Ragwurzenblüten haben täuschen lassen: Denn die Blüten duften nach Weibchen, sehen ihnen recht ähnlich – und auch die Behaarung fühlt sich für sie an wie die vermeintlichen Weibchen.

Der Wildkohl (Brassica oleracea var. oleracea)

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Blüten des Wildkohls (Brassica oleracea var. oleracea)
Wildkohl (Brassica oleracea var. oleracea), Foto: Wolfgang Teschner

Der Wildkohl (Brassica oleracea var. oleracea) ist die Stammform sämtlicher Kohlsorten – also von Kohlrabi, Wirsing, Weißkohl, Broccoli, Rosenkohl, Rotkohl, Romanesco etc. Einige dieser Zuchtformen sind noch recht jung, andere waren den Römern bereits bekannt. Und hier liegt auch die Heimat des Wildkohls, denn er kommt entlang der Mittelmeerküsten vor. Der Kohl gehört zu den Kohlgewächsen (Brassicaceae), zu denen etwa auch der Meerrettich, das Radieschen, der Senf oder der Raps gehören. Sie alle zeichnen sich durch eine gewisse Schärfe aus, die von den Inhaltsstoffen der Senfölglycoside herrührt. Diese sind schwefelhaltig und zersetzen sich im Darm letztlich zu Schwefelwasserstoff (H2S), einem der geruchintensivsten Stoffe überhaupt. H2S ist extrem giftig, so dass diesem Stoff gegenüber eine angeborene Sensitivität besteht, die auch nach längerer Exposition nicht vergeht.

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Blätter des Wildkohls (Brassica oleracea var. oleracea)
Wildkohl (Brassica oleracea var. oleracea), Foto: Wolfgang Teschner

Die Kohlgewächse werden manchmal auch als Kreuzblütler bezeichnet. Dieser Name bezieht sich auf die senkrecht kreuzweise angeordneten Blütenblätter. Oftmals spiegelt sich die Anzahl der Blütenblätter in der Anzahl der Staubblätter wider. Nicht so bei den Kreuzblütlern: sie besitzen 6 davon. Schaut man noch genauer hin – dazu sollte man eine Lupe hinzuziehen – dann stellt man fest, dass die 6 Staubblätter in 2 Kreisen angeordnet sind. Einem inneren aus 4 und einem äußeren aus 2 Staubblättern.  Schaut man noch genauer hin und entfernt dazu die Kelch- und Kronblättern, so entdeckt man an der Basis zwischen den beiden äußeren Staubblättern 2 winzig kleine Pünktchen. Dabei handelt es sich um Nektardrüsen zur Ernährung der Bestäuber. Evolutiv betrachtet sind diese beiden Drüsen aus den ursprünglich an diesen Stellen einmal vorhandenen Staubblättern hervorgegangen. Damit stimmt auch das Weltbild wieder: eigentlich besitzen die Kohlgewächse 8 Staubblätter – von denen 2 nicht mehr offensichtlich als solche erkennbar sind. Dank an dieser Stelle an unser Freundeskreismitglied Wolfgang Teschner, der mit viel Aufwand dieses oftmals übersehene Detail mit seiner Kamera liebevoll dokumentiert hat!

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Detailaufnahme einer Blüte des Wildkohls (Brassica oleracea var. oleracea)
Wildkohl (Brassica oleracea var. oleracea), Foto: Wolfgang Teschner
zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Detailaufnahme der Staubblätter des Wildkohls (Brassica oleracea var. oleracea)
Staubblätter des Wildkohls (Brassica oleracea var. oleracea), Foto: Wolfgang Teschner

Distel (Carduus spp.)

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Kleiner Kohlweißling auf der Blüte einer Distel
Kleiner Kohlweißling (Pieris rapae) auf einer Distel, Foto: Gabriel Flöter

Disteln sind so gut wie komplett aus unserer Umwelt verbannt worden. Durch ihr riesiges Potenzial, sich vegetativ über Wurzelrhizome zu vermehren, sind sie gerade in der Landwirtschaft alles andere als beliebt. Zurückdrängen durch Unterpflügen geht nicht – da werden sie nur noch zahlreicher. Da hilft nur die chemische Keule. Auch auf den noch verbliebenen Viehweiden sind sie nicht gerne gesehen, denn eine weiche Rinderschnauze frisst nicht freiwillig unsere reichlich bestachelten Disteln. Und selbst die Garteninhaber tun alles, um Disteln loszuwerden.

Streng genommen handelt es sich bei Disteln nur um Verteter der Gattung Carduus. Umgangssprachlich werden aber auch andere  Verwandschaftskreise als Disteln bezeichnet. So beispielsweise die Verteter der Kratzdisteln (Gattung Cirsium). Daneben gibt es bei uns noch weitere Verwandtschaftsgruppen wie die zum Beispiel die Silber- und Golddisteln (Carlina spp.), die Kugeldisteln (Echinops spp.) oder die Eselsdistel (Onopordum acanthium).

Aber Disteln sind eine der wenigen Nahrungsquellen für unsere Tagfalter. Gerade die nach ihrer Wanderung aus Südeuropa zu uns kommenden Wanderfalter wie der Distelfalter dürstet es nach Nektar. Da wären die Disteln genau das Richtige: von den Farben sehr attraktiv (rot, violett, magenta) locken sie schon von weitem die Falter an. Der winzige Zugang zu ihrem Nektar ist für die Falter gut erreichbar – und wenige andere Insekten sind da Konkurrenz.

Lassen Sie ein paar heimische Disteln in ihren Gärten stehen! Mit Wurzelschranken lässt sich das unkontrollierbare Ausbreiten in Grenzen halten. Überzeugen Sie auch ihre Nachbarn. Gemeinsam kann man am besten gegen Vorurteile vorgehen. Die erschöpften Tagfalter werden es Ihnen danken!

Mais (Zea mays)

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Ein ausgewachsener Maiskolben, umschlossen von Blättern, direkt an der Pflanze
Maiskolben (Zea mays); Foto: Wolfgang Teschner

So wie wir ihn kennen, ist der Mais (Zea mays) eine äußerst ungewöhnliche Pflanze, denn er kommt in der Natur gar nicht vor. Stattdessen handelt es sich um eine Kulturpflanze par excellence, denn nur der Mensch garantiert sein Überleben. Im Zweig der Biologie, in der es um die verschiedensten Ausbreitungsstrategien der Pflanzen geht, spricht man auch von Anthropochorie, der Ausbreitung durch den Menschen. Aber warum kommt der Mais nicht in der Natur vor? Haben Sie sich kurz vor der Erntezeit einmal einen Maiskolben näher angeschaut? Die dicke Spindel, auf der fest eingebettet die einzelnen Maiskörner sitzen, ist von großen Hüllblättern oder Lieschblättern umgeben. Würde der Mais nicht vom Menschen geerntet, so würde der Kolben mit seinen Samen auf dem Ackerboden einfach verfaulen – die Lieschblätter verhindern ein selbständiges Loslösen der Samen ebenso wie der feste Sitz auf dem Kolben. Der Mensch hat diese Eigenschaften durch seine jahrtausendealten Züchtungsbemühungen erreicht, denn so lassen sich die einzelnen Kolben mit den anhaftenden Körnern sehr einfach ernten und bis zur Weiterverarbeitung lagern.

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Ein junger Maiskolben sprießt zwischen Blatt und Stengel hervor.
Junger Maiskolben (Teosinthe zea mexicana); Foto: Wolfgang Teschner

Bereits vor über 9000 Jahren haben die Einwohner des nördlichen Mittelamerikas begonnen, aus der Naturform des Mais (Teosinte oder Zea mexicana) die heutige Kulturform zu züchten. Mittlerweile existieren unzählige Züchtungsformen und Sorten, wobei die an der Spitze der Pflanzen befindlichen männlichen Blüten der „Urform“ noch recht ähnlich sehen. Große Unterschiede gibt es v.a. bei den weiblichen Blüten und den sich daraus entwickelnden Früchten, die von gelb bis fast schwarz sehr viele Farbvarianten aufweisen, manchmal sogar innerhalb eines einzelnen Kolbens.

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Die männliche Blüte einer Maispflanze
Männliche Blüten des Mais (Zea mays); Foto: Wolfgang Teschner

In Lateinamerika ist Mais eines der Hauptnahrungsmittel und entspricht in Form von Tortillas unserem Brot. Die Sorten des Mais auf unseren Äckern eignen sich aufgrund des ungünstigen Klimas hingegen kaum für den menschlichen Verzehr. Er wird entweder als komplette Pflanze mit Milchsäurebakterien versetzt und silagiert dann dem Nutzvieh verfüttert, oder als Biomasse zu Bioethanol vergoren und landet dann im Tank der Automobile. Die zu „Cornflakes“ umgewandelten Maiskörner enthalten keinerlei Ballaststoffe, Vitamine, Mineralien oder irgendetwas anderes Wichtiges für die Ernährung außer Kohlenhydrate (Zucker). Hingegen sind sie extrem billig herzustellen und führen bei übermäßigem oder gar ausschließlichem Genuß zu Mangelerscheinungen. Dazu hat man in großem Stil die nordamerikanischen Ureinwohner gezwungen, um ihre Dezimierung weiter voranzutreiben.

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Die männliche Blüte des Mais an einer Maispflanze
Männliche Blüten des Mais (Teosinthe zea mexicana); Foto: Wolfgang Teschner

Mais ist übrigens eine Pflanze mit C4 Photosyntheseweg, der bei ausreichender Energieversorgung (Sonnenschein) und genug Wasser besonders effektiv ist. Während der Sonnenschein in unseren Breiten im Sommer oft ausreicht, hapert es mit der Wasserversorgung, so dass in Dürrejahren wie 2020 der Maisanbau ohne künstliche Bewässerung eigentlich keinen Sinn macht.

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Zwei Maiskolben, links mit Hüllblättern und rechts ohne Hüllblätter
Maiskolben (Teosinthe) mit und ohne Hüllblätter; Foto: Wolfgang Teschner

Die Pflanzen finden Sie in der systematischen Abteilung bei den Gräsern.

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Zwei Maiskolben, links mit heruntergrollten Hülblättern und recht ohne Hülblättern
Maiskolben (Tesinthe) ohne Hüllblätter und mit entfernten Hüllblättern; Foto: Wolfgang Teschner
zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Pflanze des Monats September: die Schwarzen Tollkirsche (Atropa belladonna) mit ihren schwarzen Früchten
Früchte der Tollkirsche (Atropa belladonna), Foto: W.Teschner

Die Tollkirsche (Atropa bella-donna)

Die Tollkirsche, ist einer der Klassiker unter den Giftpflanzen. Das nach ihr benannte Alkaloide Atropin wirkt pupillenerweiternd. Es wird zwar heute noch in der Augenheilkunde genutzt, allerdings aufgrund seiner lang andauernden Giftigkeit nicht in der Diagnostik. In der Renaissance träufelten sich Frauen den Saft der Tollkirsche in die Augen, denn die größeren Pupillen sollten die Augen insgesamt größer erscheinen lassen und die Frauen somit attraktiver.
Von solchen Praktiken ist allerdings dringendst abzuraten. Die Giftigkeit der Pflanzen und ihrer Beeren schwankt stark und es kann leicht zu starken Vergiftungserscheinungen kommen.

 

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Pflanze des Monats September 2021: die Tollkirsche (Atropa belladonna), W. Teschner
Pflanze des Monats September 2021: die Tollkirsche (Atropa belladonna), Foto: W.Teschner

Eine der giftigsten Pflanze Deutschlands

In der Tat zählt die Tollkirsche zu den giftigsten Pflanzen Deutschlands überhaupt, denn Vergiftungen sind gar nicht so selten. Normalerweise schmecken giftige Pflanzen ekelig, denn sie wollen ja nicht gefressen werden. Etwas an einer Pflanze geknabbert und schon spuckt man das Kaugut wieder aus. Nicht so bei der Tollkirsche: ihre Früchte schmecken angenehm süßlich, also schluckt man das gekaute und fr(isst) weiter. Doch dann kommt meist jede Hilfe zu spät. Gerade Kinder sind besonders gefährdet und sollten dementsprechend früh aufgeklärt werden. Vögeln macht das Gift nichts aus und sind die legitimen Ausbreiter.

 

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Die braunen glockenförmigen Blüten der Tollkirsche (Atropa belladonna)
Blüten der Tollkirsche (Atropa belladonna), Foto: W.Teschner

Die Blüten

Die Tollkirsche produziert glockenförmige Blüten in der Farbe braun – nur ganze wenige Pflanzen in Deutschland tun dies. Bestäubt wird sie von Bienen und Hummeln. Im Botanischen Garten steht sie in der Systematischen Abteilung mit den ihr verwandten Solanaceae im Zentrum des Systems nahe der Kornelkirsche. Die Tollkirsche wächst besonders gerne auf kalkhaltigen Böden und ist dieses Jahr das erste mal richtig prächtig gewachsen.

Der Amerikanische Baumwürger (Celastrus scandens)

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zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Der Amerikanische Baumwürger (Celastrus scandens) im Botanischen Garten Leipzig, Foto: Wolfgang Teschner
Der Amerikanische Baumwürger (Celastrus scandens) im Botanischen Garten Leipzig, Foto: Wolfgang Teschner

Der Amerikanische Baumwürger (Celastrus scandens) windet sich mit seinen Sprossen im Uhrzeigersinn um geeignete Stämme, Zweige und Äste. Seinen martialischen Namen – er wird manchmal auch als Baummörder bezeichnet – rührt daher, dass das Umschlungene an den berührten Stellen manchmal etwas langsamer wächst als an den nicht umschlungenen Stellen. Diese Stellen sehen dann wie eingeschnürt aus.

 

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Wundervolle Herbstfärbung des Amerikanischen Baumwürgers (Celastrus scandens)
Wundervolle Herbstfärbung des Amerikanischen Baumwürgers (Celastrus scandens), Foto: Wolfgang Teschner

Tatsächlich wächst der „Baumwürger“ aber stetig mit seinem Substrat mit und beschädigt es nicht. Es wäre auch völlig unlogisch, wenn der Baumwürger sein Substrat beschädigen oder sogar zum Absterben bringen würde: Er würde damit seine eigene Lebensgrundlage zerstören!

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Kleine Blüten des Amerikanischen Baumwürgers (Celastrus scandens), Foto: Wolfgang Teschner
Blüten des Amerikanischen Baumwürgers (Celastrus scandens), Foto: Wolfgang Teschner

Celastrus scandens ist bei uns voll winterhart und eignet sich sehr gut zur Begrünung von Fassaden, Gerüsten, Pergolen o.ä. Seine Blüten sind eher klein und wenig attraktiv, seine volle Pracht entfaltet die Liane erst im Herbst durch seine leuchtend gelbe Färbung. Und auch die Vögel kommen nicht zu kurz: In charakteristischem gelb-rot Kontrast platzen die fleischigen Kapseln im Herbst auf und werden gerne von Vögeln gefressen.

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Rote Früchte des Amerikanischen Baumwürgers (Celastrus scandens)
Früchte des Amerikanischen Baumwürgers (Celastrus scandens), Foto: Wolfgang Teschner

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