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Am Wochenende fand zum ersten Mal wieder eine Präsenzveranstaltung einer Fachgruppe des Verbands der Botanischer Gärten e.V. (VBG) statt. Der Botanische Garten der Universität wurde zum Gastgeber für das Treffen der Arbeitsgruppe Arboretumsgärter:innen.

Zum letzten Mal 2019 in Mainz hatten sich die Meister zu Ihrem Spezialgebiet, den Gehölzen, austauschen können. Nach fast zwei Saisons konnte es nun endlich wieder eine gemeinsame dreitägige Veranstaltung geben, zum ersten Mal auch in Leipzig übrigens. Aus ganz Deutschland und Luxemburg reisten am Donnerstag 33 Kolleg:innen an und starteten mit einer Begrüßung durch PD Dr. Martin Freiberg (Kustos) und Matthias Schwieger (Technischer Leiter) des Botanischen Gartens der Universität Leipzig. Danach folgten  Exkursionen durch den gesamten Garten und eine umfangreiche Baum- und Gehölztauschbörse. 

 

Auf einer Exkursion am Freitag zeigten die Leipziger, welche Wald-, Baum,- und Naturschätze in Leipzig und Umgebung neben dem Universitätsgarten in der Stadt für Arboretumsgärtner:innen besonders spannend sind. Start war der ausgelagerte Baumgarten, das Forschungsarboretum in Großpösna. Auf der 2,5 Hektar großen Fläche  mit  500 Bäumen aus 100 Arten stellte Prof. Dr. Christian Wirth (Direktor des Botanischen Gartens der Universität Leipzig) dieses Forschungsarboretum vor, präsentierte Forschungsergebnisse und diskutierte mit den Praktiker:innen über Herausforderungen und Erfahrungen bei der Anlage und Pflege einer so umfassenden Anlage. Gerade jetzt zur goldenen Herbstzeit war dieser Besuch ein absolutes Erlebnis. Natürlich darf bei einer solchen Reise auch der einzigartige Leipziger Auwald nicht fehlen. Die Gärtner:innen bekamen durch den Biologen Rolf Engelmann (Koordinator Transfer im Botanischen Garten) eine Exklusivführung und Begehung des Auwaldkrans, einer Forschungsplattform im Leipziger Nord-Westen. Neben der wissenschaftlichen Sicht begeisterte der Wald an diesem Wochenende auch mit besonders schillernden Farben. Der sonnige Tag endete in den Tropen. Deutschlands größte Tropenhalle im Zoo Leipzig durfte natürlich bei dem Besuch nicht fehlen. Besonders die Ausführungen von Zoo-Gärtner Christian Ludwig  zur besonderen Gestaltung des Gondwanalands und die gärtnerischen Herausforderungen in einem solch großen “Gewächshaus” war für viele Teilnehmer:innen besonders interessant. 

 

Am Samstag wurde es theoretisch mit zahlreichen Vorträgen im Institut für Biologie. Den Start gab Dr. Gordon Mackenthun, der in seinem Vortrag “Endlich mal Erfreuliches von der Ulme” von den Herausforderungen bei der Bestimmung der Ulmen und den Auswirkungen der Holländischen Ulmenkrankheit berichtete. Nach Sibirien und zur Gehölzflora des russisches Fernen Osten nahm die Gäste Dr. Ulrich Pietzarka vom Forstbotanischen Garten Tharandt mit. Ein Heimspiel-Vortrag des Leipziger Arboretums-Gärtners Georg Döbel mit Unterstützung von Stefan Lütjens (Abteilungsleiter Systematische Abteilung) über die Besonderheiten der wissenschaftlichen Gehölzsammlung im Botanischen Garten schloss sich an und eine anregende Diskussion gab es zum Abschluss nach dem Vortrag von PD Dr. Martin Freiberg zum Thema “Diversität mal anders - Das Leipziger LifeGate-Projekt”. 

 

Das Treffen wurde mit freundlicher Unterstützung des Förderkreises des Botanischen Gartens der Universität Leipzig e.V. realisiert. Des Weiteren möchten wir uns beim Zoo Leipzig und beim Umweltinformationszentrum (Stadt Leipzig) für die Unterstützung der Tagung bedanken. 

 

Wir hoffen, alle sind wieder gut in den heimischen Gärten angekommen und freuen uns schon auf die nächste Fachtagung des Verbands.