Nachricht vom

Die Frühjahrstagung der sächsischen Botaniker, die traditionell im Landesverein Sächsischer Heimatschutz e. V. mit Sitz in Dresden organisiert sind, fand in diesem Jahr am 04.03.2023 im Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig statt. Unterstützt wurde diese Veranstaltung auch maßgeblich vom Botanischen Garten der Universität Leipzig.

Zusammen kamen Ehrenamtliche aus ganz Sachsen, Studierende, Universitätsangehörige aus Leipzig, Dresden und Göttingen, Mitarbeitende von städtischen und Landesbehörden sowie Ingenieurbüros, Forschende vom iDiv und von der Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung. Alle einte, dass sie sich für die Verbreitung von Pflanzen, Biodiversität und Naturschutz interessieren und einsetzen.

Tagungsschwerpunkt waren die Ackerwildkräuter. In insgesamt neun Vorträgen spannte sich der Bogen von der Kartierung naturschutzfachlich wertvoller Ackerwildkräuter über praktischen Ackerwildkrautschutz und staatlich gelenkte Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen. Thema waren auch das nach wie vor wichtige Herbarisieren von Pflanzen und die richtige Aussprache der wissenschaftlichen Pflanzennamen. Das iDiv stellte seine aktuellen botanischen Forschungen vor, und auch über die Entwicklungen im Botanischen Garten in Leipzig gab es einen sehr interessanten Vortrag. Zuletzt wurden über die Erfassung von Ackerwildkräutern hinaus weitere Möglichkeiten zur Mitwirkung in der AGsB aufgezeigt.

In den ansprechenden Räumlichkeiten des iDiv wurde in den Pausen ausgiebig Gebrauch zum Erfahrungsaustausch und gegenseitigem Kennenlernen gemacht.

Fazit: Die Teilnehmenden kommen, sei es durch Forschen, statistische Auswertungen, Beobachtungen oder Praxis zu dem Ergebnis, dass es durch die gegenwärtigen Rahmenbedingungen in der Landwirtschaft zu einem massiven Rückgang der Artenanzahl und -vielfalt auf den Äckern gekommen ist. Ein Gegensteuern ist aufgrund anderer Interessensfelder wie Ertragsmaximierung und Rationalisierung in der Landwirtschaft, Siedlungsdruck, neue Formen der Energiegewinnung usw. sehr schwierig, jedoch nicht nur aus Gründen des Naturschutzes, sondern auch zur langfristigen Sicherung unserer Lebensgrundlagen dringend geboten. Eine fortwährende Aktualisierung und Vervollständigung des Kenntnisstandes über die Ackerbegleitflora ist nur durch umfassende Kartierungen vieler Beteiligter möglich, bildet aber eine notwendige Grundlage zu deren Schutz.

Ein besonderer Dank gilt den Organisatoren und Helfern vom iDiv, dem Botanischen Garten der Universität Leipzig und dem Landesverein Sächsischer Heimatschutz, ohne die ein so harmonischer und erfolgreicher Tagungsverlauf nicht möglich gewesen wäre. Und die Tagung hat sicherlich jedem zusätzlichen Schwung für die kommende botanische Saison gegeben.