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Yuliia Lihanova aus der Arbeitsgruppe Pflanzenphysiologie der Universität Leipzig ist für ihre Promotionsarbeit mit dem Ernst-Georg-Pringsheim-Preis 2025 ausgezeichnet worden. Der Pringsheim-Preis wird von der Sektion Phykologie der Deutschen Botanischen Gesellschaft alle zwei Jahre für eine herausragende Promotionsarbeit auf dem Gebiet der Algenforschung verliehen.

Durch Photosynthese leisten mikroskopisch kleine Algen knapp die Hälfte der weltweiten Fixierung an CO2. Die Erforschung dieser Organismen ist daher auch für das Verständnis des Klimawandels von enormer Bedeutung. Die einzellige Grünalge Chlamydomonas reinhardtii hat sich seit der Mitte des 20. Jahrhunderts zu einem wichtigen Modellorganismus in Algenkunde und Pflanzenbiologie entwickelt. In ihrer Promotionsarbeit hat Yuliia Lihanova genetische Methoden für C. reinhardtii entwickelt und angewendet, um zum Beispiel die Funktion eines schwefelhaltigen Sekundärstoffs zu untersuchen. Außerdem hat die Preisträgerin erstmals spezifische genetische Elemente, sogenannte aktivierende cis-regulatorische Elemente, in C. reinhardtii charakterisiert, welche Gene über teils größere Distanzen aktivieren können. Diese Elemente hat sie anschließend zur Herstellung von über 30.000 Zufallsmutanten eingesetzt und so Mutanten identifiziert, die besser vor hohen Lichtintensitäten geschützt sind. Frau Lihanovas Arbeit trägt somit zum besseren Verständnis von Schutzmechanismen in photosynthetischen Organismen bei.

 

"Die wissenschaftlichen Fragestellungen, an denen ich in der Arbeitsgruppe Pflanzenphysiologie arbeiten konnte, waren wirklich spannend und herausfordernd. Ich finde es faszinierend, wie komplex eine einzelne Zelle einer Grünalge sein kann und wie wesentlich solche Organismen zu unserem Wissen über die Physiologie und Evolution von Pflanzen beitragen", sagt Frau Lihanova. Prof. Severin Sasso, Leiter der Arbeitsgruppe Pflanzenphysiologie und Betreuer der Promotionsarbeit, fügt hinzu: "Frau Lihanova ist eine äußerst talentierte Wissenschaftlerin, die dank ihres großen Wissens und experimentellen Geschicks sehr interessante Ergebnisse erzielt hat. Mit ihren Ideen und ihrem kritischen Verstand hat sie sehr selbständig eine Methode etabliert, die zukünftig zur Aufklärung weiterer zellulärer Prozesse in C. reinhardtii und anderen Algen genutzt werden kann." Ein Teil von Yuliia Lihanovas Promotionsarbeit ist bereits in einer Fachzeitschrift veröffentlicht (https://doi.org/10.1111/tpj.16781).