Die Arbeitswelt befindet sich im digitalen Wandel. Wie verändern sich dadurch die Tätigkeiten der Beschäftigten? Und was wird benötigt, um Arbeit im digitalen Zeitalter menschengerecht zu gestalten? In diesem Projekt wird der Einfluss der Digitalisierung auf personenbezogene Tätigkeiten untersucht.

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Pflegekraft mit Senior am Handy
Foto: Colourbox

Personenbezogene Tätigkeiten

Personenbezogene Tätigkeiten verfolgen das Ziel, Veränderungen an und mit Menschen herbeizuführen. Beispiele sind die Alltagsbegleitung, die Pflege oder auch Lehrberufe. Das Spektrum reicht von einfachen Assistenztätigkeiten bis hin zu Tätigkeiten auf Fachkraft- oder Hochschulniveau.

Zur Untersuchung der Forschungsfrage wird zunächst der aktuelle Wissensstand durch Literatur- und Datenanalysen ermittelt und aufbereitet. Des Weiteren werden Subgruppen betrachtet, die sich beispielsweise durch Art und Umfang der Digitalisierung, Arbeitsbedingungen, bestimmte Eigenschaften der Beschäftigten (z. B. Aufgeschlossenheit gegenüber digitalen Technologien) auszeichnen. Innerhalb der Subgruppen werden sich verändernde Tätigkeitsanforderungen analysiert und Chancen digitaler Technologien für die Gestaltung der Arbeit aufgezeigt.

Ziel ist die Entwicklung spezifischer Zukunftsbilder für personenbezogene Tätigkeiten. Die Zukunftsbilder beschreiben, wie diese Tätigkeiten in der digitalen Arbeitswelt menschengerecht gestaltet werden können. Sie richten sich in erste Linie an die Wissenschaft, die Politik, Sozialpartner sowie Arbeitsschutz- und betriebliche Akteure. Unter Berücksichtigung der Arbeiten in den Projekten Monitoring der digitalen Arbeitswelt“ und Technischer und organisatorischer Arbeitsschutz" dienen die Zukunftsbilder schließlich dazu, weiterführenden Handlungs- und Gestaltungsbedarf abzuleiten.

Dieses Projekt „Personenbezogene Tätigkeiten“ ist Teil des Schwerpunktprogramms „Sicherheit und Gesundheit in der digitalen Arbeitswelt der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin.

Digitalisierung in der Pflege

Aktuelle Situation in der Pflege

Nach Angaben des statistischen Bundesamtes gibt es in Deutschland im Jahr 2021 4,1 Millionen pflegebedürftige Menschen. Die Agentur für Arbeit meldet 1,7 Millionen Beschäftigte in der Pflegebranche, die stationär und ambulat pflegen und versorgen. Prognosen zufolge wird sich die Zahl pflegebedürftiger Personen bis 2030 nahezu verdoppeln. Für den gleichen Zeitraum wird tendenziell eine Abnahme der Kranken- und Altenpflegenden erwartet. Mit einer Versorgungslücke in Pflege ist daher zu rechnen.

Um der Herausforderung des demographischen Wandels und dem Anwachsen der älteren Bevökerungsgruppe entgegenzutreten, bietet digitale Transformation Chancen für eine zukunftsssichere Versorgung sowie eine Stärkung pflegerischer Qualität.

Einen Einblick in die aktuelle Situation in der Pflege bieten die folgenden Überblicksarbeiten:

  • Übersicht zu Themen im Bereich Arbeit und Gesundheit in der ambulanten und stationären Pflege​
    (Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin; BAuA)
    Link zum Beitrag
  • Wenn Distanzierung zur Herausforderung wird - Einblicke in eine Pflegeeinrichtung​
    (Zukunftszentrum Sachsen)
    Link zum Beitrag

Positionspapier des Bündnisses Digitalisierung in der Pflege

In einem gemeinsamen Positionspapier fordern mehrere Verbände der Pflege (u.a. der Deutsche Pflegerat, der Verband für Digitalisierung in der Sozialwirtschaft) Maßnahmen und Regelungen in den Bereichen:

  • Nationaler Strategieplan und begleitende Strukturen
  • Digitalisierung von Prozessen, Interoperabilität & Telematik
  • Digitale Innovationen
  • Refinanzierung von IT-Kosten und IT-Personal
  • Digitale Kompetenzen und Teilhabe

Erläuterungen zu den Bereichen werden im Positionspapier ausgeführt.

Zum Positionspapier

Gesetz digitale Modernisierung von Versorgung & Pflege

Der Deutsche Bundestag hat ein Gesetz zur digitalen Modernisierung von Versorgung und Pflege (DVPMG) beschlossen, das u.a. folgende Punkte thematisiert:

  • Digitale Pflegeanwendungen auf mobilen Endgeräten (um bspw. den eigenen Gesundheitszustand zu prüfen oder durch Übungen zu stabilisieren oder zu verbessern; zur Förderung der Kommunikation mit Pflegenden und Angehörigen)
  • Telemedizin (z.B. Videosprechstunden)
  • Telematikinfrastruktur (u.a. elektronischer Medikationsplan, Übermittlung von Patient(innen)daten, elektronische Patientenakte und e-Rezept)
  • Digitale Möglichkeiten zur Förderung der Gesundheitskompetenz

Gesetz zur digitalen Modernisierung von Versorgung und Pflege (DVPMG)

Schwerpunkt Digitalisierung der Offensive Gesund Pflegen

Die Offensive Gesund Pflegen ist ein Partnernetz-werk innerhalb der Initiative Neue Qualität der Arbeit.

Das Netzwerk dient dem Transfer des vorhandenen Wissens über gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen in der Pflege in die Einrichtungen. Übergeordnetes Ziel ist, die Arbeitsfähigkeit und Gesundheit der professionell Pflegenden zu erhalten und zu fördern.

In einer Broschüre sind wichtige Ergebnisse zur Rolle von Digitalisierung in der Pflege zusammengefasst.

Broschüre der Offensive

Weitere Debatten und Initiativen

Nutzung digitaler Technologien zur Verbesserung der Arbeit mit den Pflegebedürftigen

Nutzung digitaler Technologien zur Verbesserung von Arbeitsorganisation und -prozessen

Work Hacks

Nutzung digitaler Technologien zur Stärkung individueller Kompetenzen von Pflegenden

Weiterbildungsangebote der Regionalzentren und des ZdA

  • Lernplattform mit digitalen Lernangeboten zu Methoden für die digitale Arbeit
    Lernkonzept mit Lernbegleiter oder als Selbstlerneinheit (Zukunftszentrum Sachsen)
    Zum Angebot
  • Online-Kurs: Lernen neu entdecken
    Wege für Mensch und Unternehmen
    Datum: auf Anfrage, Ort: virtuell online (Zukunftszentrum Sachsen)
    Zum Angebot
  • Workshop: Digitale Zusammenarbeit im Team
    Datum: auf Anfrage, Ort: virtuell online oder vor Ort
    (Zukunftszentrum Sachsen)

    Zum Angebot
  • Workshop: Führung im Wandel
    Datum: auf Anfrage, Ort: RKW Sachsen GmbH, Freiberger Str. 35, 01067 Dresden
    (Zukunftszentrum Sachsen)
    Zum Angebot
  • Workshop: Selbstmanagement für Fach- und Führungskräfte
    Datum: 01.-22.09.2022, Ort: RKW Sachsen GmbH, Freiberger Str. 35, 01067 Dresde
    (Zukunftszentrum Sachsen)
    Zum Angebot
  • Workshop: Arbeitsabläufe gestalten, darstellen und vermitteln
    Datum: 06.09.-27.09.2022, Ort: RKW Sachsen GmbH, Freiberger Str. 35, 01067 Dresden
    (Zukunftszentrum Sachsen)

    Zum Angebot
  • Videokonferenz effizient und ergebnisorientiert gestalten
    (Zukunftszentrum Sachsen)
    Zum Angebot
  • Medienkompetenz – digital und selbstgesteuert lernen
    (Zukunftszentrum Sachsen)
    Zum Angebot
  • Tools zur digitalen Zeiterfassung
    (Zukunftszentrum Sachsen)
    Zum Angebot
  • Betriebliches Gesundheitsmanagement
    (Zukunftszentrum Sachsen)
    Zum Angebot
  • Weiterbildungskurs Betriebliche:r Veränderungsmanager:in
    (ZeTT – Zentrum Digitale Transformation Thüringen)
    Zum Angebot

Work Hacks

  • WORK HACK: Bewusste Entschleunigung
    Einen Schritt zurück, zwei Schritte nach vorne – sinnhaftes Arbeiten durch Entschleunigung
    (Zukunftszentrum Sachsen)
    Zum Workhack
  • WORK HACK: Gemeinsames Motto
    (Zukunftszentrum Sachsen)
    Zum Workhack

 

Fördermaßnahmen und Förderkredite

Das Projekt war Teil unserer Arbeit im „Zentrum digitale Arbeit“, bei welchem die Universität Leipzig von 2019 bis Ende 2022 als Teilprojektpartner mitwirkte.

Das „Zentrum digitale Arbeit“ wird im Rahmen des Programms „Zukunftszentren“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds gefördert und ergänzend durch den Freistaat Sachsen, vertreten durch das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, kofinanziert.

Das könnte Sie auch interessieren

Digitalisierung und Arbeit

mehr erfahren

Homeoffice

mehr erfahren

Demografischer Wandel und digitale Transformation

mehr erfahren