In unserer Arbeitsgruppe widmen wir uns einer Vielzahl von Themen rund um das Gebiet psychischer Störungen und psychischer Gesundheit.

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Ein offenes Buch liegt auf mehreren geschlossenen Büchern. Daneben steht eine weiße Tasse.
Unsere Forschungsprojekte, Foto: Colourbox

Wir suchen derzeit Versuchspersonen zur Studienteilnahme an verschiedenen Projekten.

Aktuelle Projekte

Dr. Jana Hansmeier, Prof. Dr. Cornelia Exner

Die Körperdysmorphe Störung ist gekennzeichnet durch eine übermäßige Beschäftigung mit einer befürchteten Entstellung der äußeren Erscheinung, die für andere Menschen nicht sichtbar ist. Die wahrgenommene Entstellung führt bei Betroffenen zu großem Leid, z.B. großen Zeitaufwand durch Beschäftigung mit dem Aussehen und Einschränkung sozialer Aktivitäten. Es ist noch unklar, über welche spezifischen Faktoren eine Körperunzufriedenheit und das Störungsbild der Körperdysmorphen Störung ausgelöst und aufrechterhalten wird. Diese Studie hat das Ziel, störungsrelevante Faktoren (wie z.B. Auffälligkeiten in der Informationsverarbeitung oder dem Emotionserleben) in Stichproben mit Körperdysmorpher Störung, Depression und gesunden Kontrollproband:innen zu untersuchen. Im Ablauf werden zunächst die Diagnosen durch ein klinisches Interview (per Telefon) erfasst. Die Fragebögen können anschließend online oder im Papierformat ausgefüllt werden.

Kontakt bei Fragen oder Interesse an einer Studienteilnahme kontaktieren Sie uns gerne per E-Mail.

Schlaganfälle zählen zu den häufigsten Herz-Kreislauf-Erkrankungen. In vielen Fällen erleben die Betroffenen auch nach dem akuten Schlaganfall Veränderungen oder Beeinträchtigungen in verschiedenen Lebensbereichen. Hierzu können sowohl körperliche Einschränkungen (z.B. Lähmungs- und Schwächeerscheinungen) als auch psychische Veränderungen (z.B. Stimmungsschwankungen, Motivationsprobleme, Konzentrationsschwierigkeiten) gehören. Die Forschung zeigt, dass diese Folgen eines Schlaganfalls nicht nur Einfluss auf die Erkrankten selber haben, sondern sich auch auf die Angehörigen auswirken, die in engem Kontakt zu den Betroffenen stehen und oftmals an der Pflege und Betreuung der Patient/innen beteiligt sind.

Wir möchten gerne untersuchen, wie die Beeinträchtigungen der Patient/innen mit den Belastungen und dem Krankheitsverständnis ihrer Angehöriger zusammenhängen. Die Studie umfasst mehrere Fragebögen, die online ausgefüllt werden können oder wir per Post versenden.

Hier geht es zur Online-Studie

Bei Fragen oder Interesse an einer Studienteilnahme kontaktieren Sie uns gerne per E-Mail.

Prof. Dr. Cornelia Exner, Lydia Schneider (M.Sc.), Kooperationsprojekt mit der Universität Hamburg (Prof. Dr. Tania Lincoln)

Relating Therapy ist ein neuer psychotherapeutischer Ansatz für Menschen, die belastende Stimmen hören. Die Studie untersucht, ob Relating Therapy den Betroffenen hilft, die Belastung durch die Stimmen zu reduzieren. Dabei soll Relating Therapy die bisherige Behandlung nicht ersetzen, sondern stellt ein zusätzliches Therapieangebot dar. Mit dieser Studie beteiligen wir uns an einer multizentrischen Therapiestudie der Universität Hamburg zur Reduktion der Belastung durch Stimmenhören (Projektleiterin: Prof. Dr. Tania Lincoln).

Dr. Jana Hansmeier, Prof. Dr. Cornelia Exner

Betroffene, die an Pathologischem Horten leiden, haben Schwierigkeiten, sich von Besitztümern zu trennen, auch wenn diese nicht von monetärem Wert oder hoher Nutzbarkeit sind. Das Pathologische Horten wird wie die Zwangsstörung den Zwangsspektrumsstörungen zugeordnet und im Klassifikationssystem DSM-5 als eigenständige Diagnose behandelt. Dennoch ist unklar, über welche spezifischen Faktoren das Störungsbild des Pathologischen Hortens ausgelöst und aufrechterhalten wird. Diese Studie hat das Ziel, störungsrelevante Faktoren (wie z.B. erhöhte Objektbindung, mangelnde Emotionsregulation) in Stichproben mit Pathologischem Horten, Zwangsstörung und gesunden Kontrollprobanden zu untersuchen und setzt dabei auch einen neu entwickelten Fragebogen zur Objektintegration in das Selbstkonzept ein. Im Ablauf werden zunächst die Diagnosen durch ein klinisches Interview (per Telefon) erfasst. Die Fragebögen können anschließend online oder im Papierformat ausgefüllt werden.

Kontaktieren Sie uns bei Fragen oder Interesse an einer Studienteilnahme per E-Mail.

Prof. Dr. Cornelia Exner, Dipl.-Psych. Simone Heine

ADHS im Erwachsenenalter ist neben den drei Kernsymptombereichen Aufmerksamkeitsstörung, Impulsivität und motorische Hyperaktivität durch affektive Dysregulation und einen Mangel an Organisation und Planung gekennzeichnet. Die komplexe psychiatrische Symptomatik kann zu Funktionseinschränkungen in fast allen Lebensbereichen führen und stellt einen Risikofaktor für die Entwicklung komorbider Störungen dar. Da eine medikamentöse Therapie vorrangig die Kernsymptome verbessert und 20-50 % der Betroffenen sich als Non-Responder erweisen, empfehlen die deutschen Leitlinien eine Kombinationsbehandlung bestehend aus Psychopharmaka und Psychotherapie.

Ziel der aktuellen Studie ist die weitere Reduktion der Restsymptomatik bei bestehender Medikation durch anerkannte und evidenzbasierte Methoden der Kognitiven Verhaltenstherapie.

Die Psychotherapiestudie umfasst bis zu 12 wöchentliche Gruppensitzungen und basiert auf dem Therapiekonzept von Safren et al. (2010), dessen Wirksamkeit im Einzelsetting bereits belegt werden konnte.

Zentrale Bestandteile des Konzepts sind Psychoedukation zum Thema ADHS und das Erlernen konkreter, alltagsorientierter Strategien zum Umgang mit Unaufmerksamkeit, Desorganisation, Impulsivität und Emotionsregulationsstörungen.

Weiterführung: ja

Finanzierung: Haushaltsmittel / Stipendium

Abgeschlossene Projekte

Dr. Jana Hansmeier, Prof. Dr. Cornelia Exner, Prof. Dr. Christian Stierle (HS Fresenius)

Die Körperdysmorphe Störung ist gekennzeichnet durch eine übermäßige Beschäftigung mit einer befürchteten Entstellung der äußeren Erscheinung, die für andere Menschen nicht sichtbar ist. Nach dem metakognitiven Ansatz von Wells spielen dysfunktionale Metakognitionen zum Umgang mit Gedanken und Verhaltensreaktionen eine zentrale Rolle in der Entwicklung und Aufrechterhaltung psychischer Erkrankungen. Erste Befunde deuten darauf hin, dass diese auch bei der körperdysmorphen Störung eine Rolle spielen können.  Allerdings existiert bislang kein Messinstrument, welches spezifisch die bei der körperdysmorphen Störung relevanten Metakognitionen erfasst. Ziel dieser Studie ist die Weiterentwicklung eines an der Universität Leipzig neu entwickelten Fragebogens zur Erfassung von Metakognitionen bei der körperdysmorphen Störung. Dazu sollen gesunde Kontroll-Personen in einer Online-Fragebogenstudie befragt werden.

Untersucherin: B. Sc. Hannah Elisabeth Köhler

Hier geht es zur Online-Studie

Dr. Jana Hansmeier, Prof. Dr. Cornelia Exner

Menschen, die an pathologischem Horten leiden, haben Schwierigkeiten, sich von Besitztümern zu trennen, auch wenn diese nicht von monetärem Wert oder hoher Nutzbarkeit sind. Als ätiologischer Faktor werden unter anderem Schwierigkeiten im Entscheidungsverhalten diskutiert. Nach dem kognitiv-behavioralen Modell des Pathologischen Hortens wird das Antizipieren und Erleben von Emotionen (wie z.B. Reue) als aufrechterhaltend angenommen, allerdings bleibt das Auftreten während einer Entscheidungssituation unklar. Eine Umsetzung mit einem sammelzwangspezifischem Entscheidungs-Szenario scheint dabei besonders relevant. Die Bindung an Objekte, die Gegenstand der Entscheidung sind, könnte dabei das Auftreten von Emotionen beeinflussen. Das Ziel dieser Studie ist, zunächst ein neu entwickeltes sammelzwangspezifisches Entscheidungsexperiment zu validieren und dieses später an einer klinischen Stichprobe mit Pathologischem Horten zu untersuchen.

Kontaktieren Sie uns bei Fragen oder Interesse an einer Studienteilnahme per E-Mail.

Dr. Jakob Fink-Lamotte, Prof. Dr. Cornelia Exner

Gedanken können einen starken Einfluss auf das emotionale und psychologische Wohlbefinden haben. Dabei könnte es eine Rolle spielen, welche Annahmen Menschen über ihre Gedanken haben und wie sie mit diesen umgehen. Ein neuer Therapieansatz, die metakognitive Therapie nach Wells, setzt an solchen Annahmen an und umfasst verschiedene  Übungen als Behandlungsstrategie. Die Ziele dieser Studie sind die Untersuchung des Umgangs mit unangenehmen Gedanken und die Prüfung der Wirksamkeit einer Übung aus der  metakognitiven Therapie nach Wells zur Beeinflussung von bestimmten metakognitiven Annahmen und den daraus resultierenden Emotionen. Die Untersuchung erfolgt online, wobei mehrere Fragebögen und die genannte Übung bearbeitet werden sollen. 

Prof. Dr. Cornelia Exner, Prof. Dr. Julia Glombiewski (Universität Landau)

Eine Zwangserkrankung ist mit einer großen Belastung für Betroffene und deren Umfeld verbunden. Häufig werden starke Beeinträchtigungen in der Bewältigung des Alltags und bei Aktivitäten in Beruf und Freizeit von Zwangserkrankten berichtet. Erfolglose Versuche, sich von den Zwängen zu befreien, haben häufig ein großes Gefühl der Hilflosigkeit zur Folge. Ein möglicher Ansatz zur Bewältigung von Zwängen ist die kognitive Verhaltenstherapie, die sich in der Behandlung von Zwangserkrankungen bereits als wirksam erwiesen hat. In einer Studie an den psychotherapeutischen Hochschul-Ambulanzen der Universitäten Marburg und Leipzig werden zwei verhaltenstherapeutische Behandlungsformen in ihrer Wirksamkeit verglichen. Beide Therapieformen entsprechen dem neuesten Stand der Wissenschaft und Patienten konnten durch ihre Behandlung in vorherigen Studien bei beiden Behandlungsformen bereits beachtliche Verbesserungen erzielen. Ziel des Projektes ist es, bewährte Therapieverfahren zur Behandlung der Zwangserkrankung zu optimieren.

Weiterführung: ja (in Kooperation mit der Universität Landau)

Finanzierung: DFG EX 17/6-1 und GL 607/7-1

Prof. Dr. Cornelia Exner, Dipl.-Psych. Jakob Fink-Lamotte

Bisher wurden die Zwangsstörungen der Gruppe der Angststörungen zugeordnet. Allerdings konnte gezeigt werden, dass die Zwangsstörungen ein sehr heterogenes Symptombild aufzeigen. Insbesondere bei der Untergruppe der kontaminationsbezogenen Zwänge zeigen erste Forschungsarbeiten, dass nicht Angst die primär erlebte Emotion zu sein scheint, sondern Ekel.

Im aktuellen Forschungsprojekt soll überprüft werden, in welchem Zusammenhang die beiden Emotionen Ekel und Angst bei den kontaminationsbezogenen Zwängen stehen und welche Emotion primär erlebt wird. Des Weiteren sollen emotionsspezifische Interventionsstrategien entwickelt und getestet werden. Ziel ist es durch ergänzende Maßnahmen die Responderrate auf die Kognitive-Verhaltenstherapie bei kontaminationsbezogenen Zwangserkrankten zu verbessern.

Weiterführung: ja

Finanzierung: Haushaltsmittel / Stipendium

Prof. Dr. Cornelia Exner, M.Sc. Maike Salazar Kämpf

Zu den Hauptfaktoren für ein glückliches Leben gehören soziale Kontakte. Menschen mit Zwangserkrankung spüren jedoch häufig negative Auswirkungen der Krankheit in ihrem sozialen Umfeld. Krankheiten und emotional belastende Situationen fördern eine selbstbezogene Orientierung, Rumination und eine starke Problembezogenheit, zudem sagt dysfunktionale Emotionsregulation das vermehrte Auftreten von negativen Emotionen, wie Stress und Angst, vorher. In diesem Forschungsprojekt soll untersucht werden, inwieweit die Zwangserkrankung Auswirkungen auf Perspektivübernahme, Empathie und Mitgefühl hat und inwiefern sich dies durch Psychotherapie verändert. 

Ziel ist es, Zusammenhänge zwischen Emotionsregulation und Sozialer Interaktion besser zu verstehen, um Betroffene besser unterstützen zu können.

Weiterführung: Ja

Finanzierung:   Haushalt/Stipendium

Dr. Jana Hansmeier, Prof. Dr. Cornelia Exner, Prof. Dr. Christian Stierle (IUBH Internationale Hochschule)

Die körperdysmorphe Störung ist gekennzeichnet durch eine übermäßige Beschäftigung mit einer befürchteten Entstellung der äußeren Erscheinung, die für andere Menschen nicht sichtbar ist. Nach dem metakognitiven Ansatz von Wells spielen dysfunktionale Metakognitionen zum Umgang mit Gedanken und Verhaltensreaktionen eine zentrale Rolle in der Entwicklung und Aufrechterhaltung psychischer Erkrankungen. Erste Befunde deuten darauf hin, dass diese auch bei der körperdysmorphen Störung eine Rolle spielen können. Allerdings existiert bislang kein Messinstrument, welches spezifisch die bei der körperdysmorphen Störung relevanten Metakognitionen erfasst. Ziel dieser Studie ist die Untersuchung psychometrischer Eigenschaften eines neu entwickelten Fragebogens zur Erfassung von Metakognitionen bei der körperdysmorphen Störung. Dazu sollen sowohl gesunde Personen als auch Personen mit aussehensbezogenen Ängsten und mit körperdysmorpher Störung in einer Online-Fragebogenstudie befragt werden.

Kontaktieren Sie uns bei Fragen oder Interesse an einer Studienteilnahme per E-Mail.

Prof. Dr. Cornelia Exner, Prof. Dr. Julia Glombiewski (Universität Landau)

Metakognitive Prozesse kennzeichnen die Art und Weise, wie Menschen ihre Denkprozesse kontrollieren, regulieren oder korrigieren. In den letzten Jahren haben veränderte Metakognitionen verstärkt Beachtung in klinisch- psychologischen Störungs- und Behandlungsmodellen gefunden. Metakognitive Störungen zeigen sich z.B. in einem rekursiven Denkstil bei depressiven Patienten (Ruminationen) oder in der Überbewertung gedanklicher Intrusionen bei Patienten mit Zwangsstörungen. Im aktuellen Projekt werden psychodiagnostische Messinstrumente zur Erfassung metakognitiver Annahmen und Prozesse im deutschen Sprachraum validiert. Der Zusammenhang von metakognitiven Aspekten und anderen klinischen Aspekten (Schweregrad, Dauer etc.) wird bei Personen mit Depression, Zwangsstörungen und anderen Angststörungen untersucht.

Prof. Dr. Exner, Dr. U. Zetsche, Prof. Dr. W. Rief

Klinische Erfahrungen zeigen, dass Menschen mit einer Zwangsstörung die Wahrscheinlichkeit negativer Ereignisse überschätzen. Lernpsychologisch könnte vermutet werden, dass Zwangspatienten Schwierigkeiten haben, aus der alltäglichen Erfahrung zu lernen, mit welcher Wahrscheinlichkeit bestimmte Ereignisse auftreten (Häufigkeitslernen) bzw. zu lernen, mit welcher Wahrscheinlichkeit bestimmte Ereignisse und deren Folgen verknüpft sind (probabilistisches Lernen). Die geplante Studie untersuchte daher, wie gut Patienten mit Zwangsstörungen die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Ereignissen einschätzen und aus Hinweisreizen, die mit den nachfolgenden Ereignissen in probabilistischer Weise verknüpft sind, vorhersagen können. Diese Fragestellungen wurden an 30 Personen mit einer Zwangsstörung, 30 Personen mit einer Sozialen Phobie und 30 gesunden Kontrollen untersucht. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass Zwangspatienten im Vergleich zu Gesunden bezüglich der Einschätzung der Wahrscheinlichkeit positiver und allgemein negativer Ereignisse einen unrealistischen Pessimismus aufweisen. Zwangspatienten zeigten im Vergleich zu Gesunden jedoch keine grundlegenden Defizite in der impliziten Erfassung von Auftretenshäufigkeiten. Die Ergebnisse zeigten weiterhin, dass Zwangspatienten nur dann im Erlernen probabilistischer Zusammenhänge beeinträchtigt waren, wenn störungsspezifisches Material involviert war und dass diese Defizite durch die Tendenz zur Gefahrüberschätzung mediiert wurden.

Finanzierung:  DFG-Sachbeihilfe EX 17/3-1, 2007-2010

Prof. Dr. Cornelia Exner, Kiara Timpano (Ph.D., Assistant Professor University of Miami)

- eine Vergleichsstudie zwischen Deutschland und den USA -

In einem vorausgegangenem Kooperationsprojekt über die Epidemiologie des Sammelzwangs konnten Timpano und Exner eine Prävalenz von 5,8% an einer repräsentativen deutschen Stichprobe feststellen (Timpano et al., 2011). Dieses Ergebnis überraschte vor allem im Vergleich zu Studien aus anderen Ländern, in denen zum Teil deutlich geringere Prävalenzraten im Bereich von 2,3% bis 5,3% gefunden wurden. Die neue Studie untersucht im Rahmen einer Masterarbeit, ob die Prävalenzunterschiede u.a. von unterschiedlichen kulturelle Standards bei der Beurteilung von Unordnung abhängen. Beispielhaft soll dies durch den kulturellen Vergleich von Deutschland und den USA geprüft werden. Ziel ist dabei zu untersuchen, ob Deutsche eine geringere Toleranzschwelle für Unordnung aufweisen als Amerikaner. Die Datenerhebung erfolgt internetbasiert mittels einer Online-Befragung parallel in Leipzig und Miami. Das Forschungsvorhaben wird in Kooperation mit Frau Prof. K. Timpano (University of Miami, Department of Psychology) durchgeführt.

Finanzierung: Haushaltsmittel

Dipl. Psych. Friederike Weber, Prof. Dr. Cornelia Exner

In den letzten 20 Jahren Forschung zu Vulnerabilitätsfaktoren der Depression, hat sich die Tendenz über Symptome und Lebensprobleme zu grübeln als besonders bedeutsam bewiesen. Unklar bleibt bislang, warum Personen einen solchen ruminativen Reaktionsstil entwickeln. Entsprechend besteht ein Schwerpunkt der Abteilung, in der Untersuchung der kausalen Faktoren der Entstehung des ruminativen Reaktionsstils sowie den Auswirkungen von Rumination auf Stimmung und neuropsychologische Variablen.

Finanzierung: Haushaltsmittel

Prof. Dr. Cornelia Exner, Dipl. Psych. Friederike Weber

Veränderungen in der Bewertung und der Regulation eigener mentaler Abläufe (Metakognitionen) gelten als Bestandteil der kognitiven Vulnerabilität von Personen mit Zwangserkrankungen. Unklar ist, ob diese metakognitiven Veränderungen bei Personen mit Zwangserkrankungen, v.a. die gesteigerte Selbstaufmerksamkeit für mentale Prozesse und die Unfähigkeit zur Inhibition irrelevanter Impulse und Gedanken auch eine Erklärung für kognitive Leistungsdefizite bei dieser Patientengruppe bieten können. Im laufenden Projekt soll die Enkodierung verbaler Gedächtnisinhalte unter experimenteller Manipulation der Aufmerksamkeitsausrichtung bei Personen mit einer Zwangserkrankung und bei gesunden und depressiven Kontrollpersonen untersucht werden. Das Projekt soll herausfinden, ob die Gedächtnisdefizite bei Personen mit Zwangserkrankungen mit einer mangelnden metakognitiven Kontrolle mentaler Abläufe in Zusammenhang stehen.

Finanzierung: Drittmittel DFG-Sachbeihilfe (EX 17/5-1 und EX 17/5-2)

Prof. Dr. Cornelia Exner, Prof. Dr. Winfried Rief (Philipps-Universität Marburg)

Für hirngeschädigte Patienten stellen bleibende neuropsychologische Störungen das größte Hindernis für die Rückkehr in ein selbständiges Leben im Alltag dar. Leider gibt es für diese Patienten nur unzureichende ambulante Behandlungsangebote. Seit Oktober 2007 gibt es in der Psychotherapieambulanz des Fachbereichs Psychologie die Möglichkeit, an einer ambulanten neuropsychologischen Therapie im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie teilzunehmen. Die neuropsychologische Therapie ist eine wissenschaftlich begründete Behandlungsmethode für Menschen mit Erkrankungen und Verletzungen des Gehirns. Im Rahmen dieser Therapie werden psychische Gesundheitsstörungen in den Bereichen Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Wahrnehmung, Problemlösen und Planen, Motivation und Stimmung durch spezielle Therapiemethoden und -programme behandelt. Das Therapieangebot richtet sich an Personen, die nach einer Erkrankung oder Verletzung des Gehirns (z.B. nach einem Schädelhirntrauma, einem Schlaganfall, einer Blutung, Entzündung oder Vergiftung) im Alltag Schwierigkeiten bei geistigen Leistungsanforderungen oder emotionale Probleme wie Reizbarkeit, Verstimmungen und Ängste erleben. Wesentliche Bestandteile der Intervention sind die Erarbeitung individueller Kompensationsstrategien zum Ausgleich kognitiver Probleme im Alltag, Aktivitätsaufbau, Verbesserung der emotionalen Regulationsmöglichkeiten und Unterstützung bei der Neuadjustierung von Lebenszielen und Selbstbild.
Neben dem ambulanten Therapieangebot werden in einer Reihe assoziierter Studien an verschiedenen stationären Einrichtungen der neurologischen Rehabilitation psychologischer Faktoren (Persönliche Reifung, dyadisches Coping, Änderungen von Selbstbild und Lebenszielen) untersucht, die es Patienten nach einer erworbenen Hirnschädigung ermöglichen, besser mit chronischen Folgen zurecht zu kommen.

Finanzierung: Psychotherapieambulanz Marburg (PAM) e.V.

Prof. Dr. Cornelia Exner, M. Sc. Psych. Anne Leonhardt

Personen, die eine erworbene Hirnschädigung, z.B. durch einen Schlaganfall oder ein Schädel-Hirn-Trauma, erlitten haben, werden von Angehörigen und Therapeuten häufig als wesensverändert erlebt. Bisher gibt es nur wenige systematische Untersuchungen zu diesen Veränderungen.

Im aktuellen Projekt sollen Persönlichkeitsauffälligkeiten erstmals mit Hilfe des neuen dimensionalen Ansatzes für Persönlichkeitsstörungen aus Sektion III des DSM V beschrieben werden. Darüber hinaus, werden Veränderungen in Persönlichkeitseigenschaften und Auffälligkeiten im Erleben und Verhalten erfragt. Die Persönlichkeit der Patienten wird einmal kurz nach der Schädigung und ein zweites Mal 6 bis 12 Monate später von den Patienten selbst sowie einem Angehörigen beschrieben und mit der von Kontrollprobanden verglichen.

Finanzierung: Haushaltsmittel

Prof. Dr. Cornelia Exner, M. Sc. Psych. Anne Leonhardt

- Zusammenhang mit Exekutivfunktionen und Emotionserkennung -

Die Studie soll das Auftreten von Auffälligkeiten im Erleben und Verhalten bei Patienten nach einer Hirnschädigung sowie bei gesunden Kontrollprobanden untersuchen. Es wird angenommen, dass die Patienten Auffälligkeiten in den Bereichen Apathie und Impulsivität zeigen. Die Fähigkeit der Emotionserkennung in Gesichtsausdrücken soll als neuropsychologischer Einflussfaktor untersucht werden. Es wird ein negativer Zusammenhang zwischen der Emotionserkennungsfähigkeit und dem Auftreten von Auffälligkeiten im Erleben und Verhalten angenommen. Des Weiteren soll geprüft werden, ob es einen positiven Zusammenhang zwischen den Auffälligkeiten im Erleben und Verhalten und exekutiven Dysfunktionen in konstruktnahen Bereichen (kognitive Flüssigkeit und Inhibitionsleistung) gibt.

Finanzierung: Haushaltsmittel

Prof. Dr. Cornelia Exner, M. Sc. Psych. Claudia Kallweit

- Alltagsnahe Erfassung und der Einfluss von Kontextfaktoren -

Die Untersuchung kognitiver/ neuropsychologischer Leistungen von Erwachsenen mit Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist seit einigen Jahren ein zentraler Bestandteil der Erforschung dieses Störungsbildes. Einzelne Ergebnisse bisheriger Studien deuten darauf hin, dass diese Leistungen in Abhängigkeit ihrer Erfassung – mit traditionellen neuropsychologischen Tests oder im Selbstbericht -  unterschiedlich zu beurteilen sind und ebenfalls unterschiedlich mit der Funktionsfähigkeit der Betroffenen zusammenzuhängen scheinen.

Ziel des laufenden Projektes ist es deshalb, die kognitive Leistung von erwachsenen ADHS-Betroffenen mithilfe eines dafür entwickelten experimentellen Paradigmas kontrolliert im Labor und gleichzeitig möglichst alltagsnah zu untersuchen, um das Leistungsbild dieser Störung zu erweitern. Die Entwicklung des Paradigmas in Form von Parallelformen soll es außerdem in einem weiteren Schritt ermöglichen, Kontextfaktoren experimentell zu untersuchen, die sich im Alltag förderlich oder mindernd auf die Leistung erwachsener ADHS-Betroffener auswirken können.

Finanzierung: Haushaltsmittel

Das könnte Sie auch interessieren

Aktuelles

mehr erfahren

Forschung: Klinische Kinder- und Jugendpsychologie

mehr erfahren