Hauptspalte
Forschung

Aktuelle Projekte
- Evaluation eines verhaltenstherapeutischen Gruppentherapieprogramms für Erwachsene mit ADHS
- Vergleichende Therapiestudie zur kognitiven Verhaltenstherapie bei Zwangsstörungen
- Metakognitive Prozesse bei der Entstehung und Aufrechterhaltung psychischer Störungen
- Perspektivübernahme, Empathie und Mitgefühl bei Zwangsstörungen
- Optimistisch den Stress meistern. Entwicklung und Evaluation eines Stressbewältigungsprogramms zur Bewältigung kritischer Lebenslagen
- Optimistisch den Ruhestand meistern
- Diagnostik und Intervention bei Anpassungsstörungen
- Berufliche Gesundheitsanalyse von Fahrlehrern
- Emotionserleben und Emotionsregulation bei kontaminationsbezogenen Zwangsstörungen
Vergleichende Therapiestudie zur kognitiven Verhaltenstherapie bei Zwangsstörungen
Prof. Dr. Cornelia Exner, Dr. Julia Glombiewski (Philipps-Universität Marburg)
Eine Zwangserkrankung ist mit einer großen Belastung für Betroffene und deren Umfeld verbunden. Häufig werden starke Beeinträchtigungen in der Bewältigung des Alltags und bei Aktivitäten in Beruf und Freizeit von Zwangserkrankten berichtet. Erfolglose Versuche, sich von den Zwängen zu befreien, haben häufig ein großes Gefühl der Hilflosigkeit zur Folge. Ein möglicher Ansatz zur Bewältigung von Zwängen ist die kognitive Verhaltenstherapie, die sich in der Behandlung von Zwangserkrankungen bereits als wirksam erwiesen hat. In einer Studie an den psychotherapeutischen Hochschul-Ambulanzen der Universitäten Marburg und Leipzig werden zwei verhaltenstherapeutische Behandlungsformen in ihrer Wirksamkeit verglichen. Beide Therapieformen entsprechen dem neuesten Stand der Wissenschaft und Patienten konnten durch ihre Behandlung in vorherigen Studien bei beiden Behandlungsformen bereits beachtliche Verbesserungen erzielen. Ziel des Projektes ist es, bewährte Therapieverfahren zur Behandlung der Zwangserkrankung zu optimieren.
Weiterführung: ja (in Kooperation mit der Universität Marburg: http://www.uni-marburg.de/fb04/ag-klin/forschung)
Finanzierung: DFG EX 17/6-1 und GL 607/7-1
Metakognitive Prozesse bei der Entstehung und Aufrechterhaltung psychischer Störungen
Prof. Dr. Cornelia Exner, Dr. Julia Glombiewski (Philipps-Universität Marburg)
Metakognitive Prozesse kennzeichnen die Art und Weise, wie Menschen ihre Denkprozesse kontrollieren, regulieren oder korrigieren. In den letzten Jahren haben veränderte Metakognitionen verstärkt Beachtung in klinisch- psychologischen Störungs- und Behandlungsmodellen gefunden. Metakognitive Störungen zeigen sich z.B. in einem rekursiven Denkstil bei depressiven Patienten (Ruminationen) oder in der Überbewertung gedanklicher Intrusionen bei Patienten mit Zwangsstörungen. Im aktuellen Projekt werden psychodiagnostische Messinstrumente zur Erfassung metakognitiver Annahmen und Prozesse im deutschen Sprachraum validiert. Der Zusammenhang von metakognitiven Aspekten und anderen klinischen Aspekten (Schweregrad, Dauer etc.) wird bei Personen mit Depression, Zwangsstörungen und anderen Angststörungen untersucht.
Weiterführung: ja (in Kooperation mit der Universität Marburg: www.uni-marburg.de/fb04/ag-klin/forschung)
Finanzierung: Psychotherapieambulanz Marburg (PAM) e.V.
Optimistisch den Stress meistern. Entwicklung und Evaluation eines Stressbewältigungsprogramms zur Bewältigung kritischer Lebenslagen
Prof. Dr. Konrad Reschke, Prof. Dr. Harry Schröder
Die Projektarbeit umfasste im Jahr 2010 die Fertigstellung und Publikation, weitere theoretische und methodische Fundierung durch das Mindfulness-Konzept sowie die Weiterentwicklung in verschiedene Richtungen (Neufassung des Kursleiterhandbuches, Erstellung von Teilnehmermaterial auf CD, Re-Evaluation). Eine Version dieses Interventionsprogramms für Kraftfahrer wurde zur Publikation vorbereitet. Die weitere Evaluation des modifizierten Stressbewältigungsprogramms wurde vorbereitet und soll 2012 fortgesetzt werden.
Weiterführung: ja
Finanzierung: Haushalt
Evaluation eines verhaltenstherapeutischen Gruppentherapieprogramms für Erwachsene mit ADHS
Evaluation eines verhaltenstherapeutischen Gruppentherapieprogramms für Erwachsene mit ADHS
Prof. Dr. Cornelia Exner, Dipl.-Psych. Simone Heine
ADHS im Erwachsenenalter ist neben den drei Kernsymptombereichen Aufmerksamkeitsstörung, Impulsivität und motorische Hyperaktivität durch affektive Dysregulation und einen Mangel an Organisation und Planung gekennzeichnet. Die komplexe psychiatrische Symptomatik kann zu Funktionseinschränkungen in fast allen Lebensbereichen führen und stellt einen Risikofaktor für die Entwicklung komorbider Störungen dar. Da eine medikamentöse Therapie vorrangig die Kernsymptome verbessert und 20-50 % der Betroffenen sich als Non-Responder erweisen, empfehlen die deutschen Leitlinien eine Kombinationsbehandlung bestehend aus Psychopharmaka und Psychotherapie.
Ziel der aktuellen Studie ist die weitere Reduktion der Restsymptomatik bei bestehender Medikation durch anerkannte und evidenzbasierte Methoden der Kognitiven Verhaltenstherapie.
Die Psychotherapiestudie umfasst bis zu 12 wöchentliche Gruppensitzungen und basiert auf dem Therapiekonzept von Safren et al. (2010), dessen Wirksamkeit im Einzelsetting bereits belegt werden konnte.
Zentrale Bestandteile des Konzepts sind Psychoedukation zum Thema ADHS und das Erlernen konkreter, alltagsorientierter Strategien zum Umgang mit Unaufmerksamkeit, Desorganisation, Impulsivität und Emotionsregulationsstörungen.
Weiterführung: ja
Finanzierung: Haushaltsmittel / Stipendium
Diagnostik und Intervention bei Anpassungsstörungen
Prof. Dr. Konrad Reschke, Dr. Karen Teichmann
Abgeschlossen wurden epidemiologische, differentialdiagnostische und kognitiv-behaviorale Interventionsstudien zum Störungsbild. Die Entwicklung eines störungsspezifischen Therapieprogramms für Einzel- und Gruppenanwendung wurde realisiert und auf die Zielgruppe „Jugendliche“ erweitert. Das Therapieprogramm „TAPS-J“ wurde überarbeitet. Ein Weiterbildungsprogramm zur Psychotherapie für Patienten mit Anpassungsstörungen wurde entwickelt. Das TAPS für Erwachsene wurde publiziert.
Weiterführung: Ja
Finanzierung: IPT e.V. Leipzig
Berufliche Gesundheitsanalyse von Fahrlehrern
Prof. Dr. Harry Schröder, Prof. Dr. Konrad Reschke in Zusammenarbeit mit den Landesfahrlehrerverbänden
Eine empirische Untersuchung von Fahrlehrern zweier Bundesländer führte zur Aufklärung von Zusammenhängen zwischen Belastungsfaktoren, Bewältigungsstilen, Gesundheitsverhalten und Parametern psychischer und physischer Gesundheit. Von den Befunden konnten spezifische Ansatzpunkte zur Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention abgeleitet werden. Eine Online-Replikationsstudie 2009/ 2010 konnte die Befunde auch nach einem Belastungsschub durch die aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise replizieren. Die Befunde stellen die Grundlage für gesundheitsförderliche Interventionsmethodiken dar, die als Programmbausteine in die Weiterbildung des Berufsstandes integriert werden. Methodische Vorarbeiten für eine Replikationsstudie wurden abgeschlossen. Die Replikationsstudie an bayerischen Fahrlehrern wurde abgeschlossen und zur Zeit ausgewertet.
Weiterführung: ja
Finanzierung: Bayerischer Landesverband der Fahrlehrer
Emotionserleben und Emotionsregulation bei kontaminationsbezogenen Zwangsstörungen
Prof. Dr. Cornelia Exner, Dipl.-Psych. Jakob Fink
Bisher wurden die Zwangsstörungen der Gruppe der Angststörungen zugeordnet. Allerdings konnte gezeigt werden, dass die Zwangsstörungen ein sehr heterogenes Symptombild aufzeigen. Insbesondere bei der Untergruppe der kontaminationsbezogenen Zwänge zeigen erste Forschungsarbeiten, dass nicht Angst die primär erlebte Emotion zu sein scheint, sondern Ekel.
Im aktuellen Forschungsprojekt soll überprüft werden, in welchem Zusammenhang die beiden Emotionen Ekel und Angst bei den kontaminationsbezogenen Zwängen stehen und welche Emotion primär erlebt wird. Des Weiteren sollen emotionsspezifische Interventionsstrategien entwickelt und getestet werden. Ziel ist es durch ergänzende Maßnahmen die Responderrate auf die Kognitive-Verhaltenstherapie bei kontaminationsbezogenen Zwangserkrankten zu verbessern.
Weiterführung: ja
Finanzierung: Haushaltsmittel / Stipendium
Perspektivübernahme, Empathie und Mitgefühl bei Zwangsstörungen
Perspektivübernahme, Empathie und Mitgefühl bei Zwangsstörungen
Prof. Dr. Cornelia Exner, M.Sc. Maike Salazar Kämpf
Zu den Hauptfaktoren für ein glückliches Leben gehören soziale Kontakte. Menschen mit Zwangserkrankung spüren jedoch häufig negative Auswirkungen der Krankheit in ihrem sozialen Umfeld. Krankheiten und emotional belastende Situationen fördern eine selbstbezogene Orientierung, Rumination und eine starke Problembezogenheit, zudem sagt dysfunktionale Emotionsregulation das vermehrte Auftreten von negativen Emotionen, wie Stress und Angst, vorher. In diesem Forschungsprojekt soll untersucht werden, inwieweit die Zwangserkrankung Auswirkungen auf Perspektivübernahme, Empathie und Mitgefühl hat und inwiefern sich dies durch Psychotherapie verändert.
Ziel ist es, Zusammenhänge zwischen Emotionsregulation und Sozialer Interaktion besser zu verstehen, um Betroffene besser unterstützen zu können.
Weiterführung: Ja
Finanzierung: Haushalt/Stipendium