Pressemitteilung 2015/210 vom

Ein Student und drei junge Wissenschaftlerinnen der Universität Leipzig haben in diesem Sommer viel Grund zur Freude: Sie wurden mit hochrangigen Preisen und einem Humboldt-Stipendium geehrt sowie zu einer exklusiven Veranstaltung eingeladen. Nachfolgend berichten wir über diese interessanten Personalia an der Alma mater.

Ein Student des Internationalen SEPT-Programms der Universität Leipzig ist für sein Engagement als Vizepräsident der Organisation GADE Foundation mit dem "Queen’s Young Leader Award" ausgezeichnet worden. Der 25-jährige Farhan Ahmed ist neben seinem Studium offizieller Repräsentant der Organisation. Der Preis wurde ihm und dem Präsidenten der Organisation, Salman Ahmad, am 22. Juni im Buckingham-Palast in London von Queen Elizabeth II. im Zusammenhang mit der Gründung und dem Ausbau der GADE Foundation verliehen.

Die im Jahr 2011 ins Leben gerufene Stiftung wird von jungen Menschen geführt und hat das Ziel, Unternehmertum unter jungen Menschen in Pakistan zu fördern, um so soziale Probleme wie Armut und Arbeitslosigkeit zu lindern. "Ich bin offizieller Repräsentant der Organisation und nehme an internationalen Events und Konferenzen teil", sagt Farhan Ahmed, der sich an der Universität Leipzig insbesondere mit der internationalen Ausrichtung von Unternehmen sowie den Entwicklungschancen von kleinen und mittleren Unternehmen beschäftigt.

Der MBA-Studiengang SEPT (Small Enterprise Promotion and Training) an der Universität Leipzig ermöglicht den Teilnehmern, die vornehmlich aus Entwicklungs- und Transformationsländern kommen, Managementwissen als Grundlage für Führungspositionen nicht nur im Privatsektor, sondern auch und gerade in Institutionen und Organisationen der Wirtschaftsförderung bzw. Entwicklungszusammenarbeit zu erwerben.

Exklusive Einladung für Postdoktorandin

Die Postdoktorandin Dr. Wilma Neumann von der Universität Leipzig ist eine von 100 Nachwuchswissenschaftlern und Studierenden aus ganz Europa, die vom 11. bis 17. August bei "Roche Continents" teilnehmen. Diese knapp einwöchige Veranstaltung wird jährlich von der Firma F. Hoffmann-La Roche organisiert, um junge Künstler und Naturwissenschaftler zusammenzubringen und gemeinsam innovative Ideen zu entwickeln. Sie findet im Zusammenhang mit den Salzburger Festspielen statt. Die Auswahl der Teilnehmer erfolgt nach einer Bewerbung, für die Professoren einen Studierenden, Doktoranden oder Postdoktoranden nominieren dürfen. Neumann wurde von der Chemikerin Prof. Dr. Evamarie Hey-Hawkins vorgeschlagen, in deren Arbeitsgruppe sie wissenschaftlich tätig ist. Sie wird gemeinsam mit den anderen Eingeladenen Aufführungen der Salzburger Festspiele besuchen, an zahlreichen Workshops teilnehmen und vieles mehr.

Humboldt-Stipendiatin forscht zu Kant

Seit wenigen Wochen forscht die Philosophin Dr. Lara Ostaric aus Philadelphia (USA) als Humboldt-Stipendiatin an der Universität Leipzig. Ein Jahr lang wird sich die 42-Jährige mit Themen des Deutschen Idealismus, vor allem mit Kant, der Ästhetik und der Moralphilosophie befassen. Insbesondere gehe es ihr um Kants "Kritik der Urteilskraft", deren Gegenstand die Frage nach der Einheit von Natur und Freiheit ist. Ostaric geht der Frage nach, wie der Zusammenhang von theoretischer und praktischer Vernunft zu verstehen ist. "Ich freue mich, dass Frau Ostaric als Gastwissenschaftlerin für das kommende Jahr das Institut für Philosophie durch ihre Forschung bereichern wird, und insbesondere freue ich mich auf die persönliche Zusammenarbeit mit ihr zu ihrem Forschungsprojekt über Kant", sagt Prof. Dr. Andrea Kern vom Institut für Philosophie. Sie ist Ostarics Gastgeberin an der Universität Leipzig.

Internationaler Nachwuchspreis für junge Biochemikerin

Dr. Sylvia Els-Heindl vom Institut für Biochemie der Universität Leipzig ist beim 24. Amerikanischen Peptidsymposium Ende Juni in Orlando (Florida) mit dem Dr. Bert L. Schram Award für die beste Präsentation der Nachwuchswissenschaftler ausgezeichnet worden. Auf der internationalen Tagung mit über 500 Teilnehmern aus Industrie und Forschung stellte die 29-Jährige ihre Ergebnisse auf dem Gebiet der Synthese und Analyse von bioaktiven Peptiden des Ghrelin-Rezeptors vor. In Ihrer Dissertation beschäftigte sich Sylvia Els-Heindl, die an der Universität Leipzig in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Annette Beck-Sickinger forscht, mit der Erhöhung der Biostabilität von Peptiden. Diese werden im Körper relativ schnell durch Enzyme aufgelöst. Wenn die Peptide stabiler und länger im Körper sind, wird die Nahrungsaufnahme reduziert. Diese Tatsache kann für Therapeutika bei Adipositas-Patienten genutzt werden. Ghrelin ist das einzige außerhalb des Gehirns erzeugte Hormon im menschlichen Körper. Es ist für eine erhöhte Nahrungsaufnahme verantwortlich.

Das Amerikanische und das Europäische Peptidsymposium sind die größten und bedeutendsten Foren der Wissenschaft, die sich mit Herstellung, Struktur, Analytik, Aktivität und der Anwendung von Peptiden in Grundlagenforschung, Biomaterialien oder in der Therapie beschäftigen. Auf Initiative von Beck-Sickinger findet das nächste 34. Europäische Peptidsymposium vom 4. bis 9. September 2016 an der Universität Leipzig statt - erstmals seit 1988. "Wir erwarten weit über 600 Teilnehmer aus der ganzen Welt. Das Thema hat sich hier in Leipzig als wichtiger Schwerpunkt herausgebildet", sagt die Professorin.