Pressemitteilung 2017/242 vom

Die Fakultät für Biowissenschaften, Pharmazie und Psychologie der Universität Leipzig heißt seit dem 1. Oktober Fakultät für Lebenswissenschaften. Neben dem neuen Namen aktualisiert die Fakultät ihre Schwerpunkte in Lehre und Forschung. Ziel ist die Profilschärfung der Fakultät nach innen und außen. Das bislang zur Fakultät gehörende Institut für Pharmazie wechselt an die Medizinische Fakultät.

"Mit dem Wechsel der Pharmazie an die Medizinische Fakultät sind die Grundlagen für einen innovativen Studiengang gelegt worden. Damit haben wir eine zukunftsweisende und tragfähige Lösung gefunden. Die Fakultät für Lebenswissenschaften richtet ihr Konzept an drei großen Schwerpunktthemen aus", sagt Prof. Dr. Thomas Lenk, Prorektor für Entwicklung und Transfer der Universität Leipzig.

Die Fakultät für Lebenswissenschaften setzt sich aus den Instituten Biochemie, Biologie und Psychologie zusammen. Rund 1.700 Studierende sind hier in neun Studiengängen immatrikuliert, etwa 500 Promovierende schreiben ihre Doktorarbeit. "Mit dem aktualisierten Zukunftskonzept unserer Fakultät wollen wir das Forschungsprofil schärfen, das sich sowohl in der internationalen Sichtbarkeit als auch bei der Forschungsausrichtung in Berufungsverfahren und Verbundprojekten widerspiegeln wird", betont Prof. Dr. Tilo Pompe, Dekan der Fakultät für Lebenswissenschaft. Die Forschungsthemen wurden in drei Bereichen neu gebündelt: Das Cluster für Ökologie, Evolution und Biodiversität ist eng verbunden mit dem Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung iDiv. Es widmet sich der biologischen Diversität, ihrer Entstehung, Dynamik, Verbreitung und deren Bedeutung für die Ökosysteme. Das fakultäre Zentrum für Molekulare Wechselwirkungen in Biomedizin und Biotechnologie untersucht Interaktionen zwischen Molekülen, Zellen und Zellverbänden. Das grundlegende Verständnis dieser Mechanismen soll in biotechnologischen Prozessen und biomedizinischen Anwendungen genutzt werden. Das Erleben und Verhalten von Lebewesen analysiert das dritte fakultäre Zentrum, das Zentrum für Neuro- und Verhaltenswissenschaft. Schwerpunkte bilden die selektiven, kommunikativen und evaluativen Aspekte der Informationsverarbeitung im Gehirn.

Auch die Studierenden werden vom Zukunftskonzept 2017 profitieren. Zum einen gehen die neusten Forschungsergebnisse aus den drei Zentren direkt in das Bachelor- und Masterstudium ein. Zum anderen wird die Lehre weiterentwickelt. So wird derzeit der Master Biologie neu strukturiert und ausgerichtet. "Neben der qualitativ hochwertigen, grundständigen Lehre und Einbindung von Masterstudierenden in Forschungsfragen ist es uns wichtig, den Studierenden auch Perspektiven für Berufsbilder zu geben. Die Herausforderungen aus der steigenden Anzahl an Lehramtsstudierenden werden ebenfalls mit strategischen Handlungszielen adressiert", so Prof. Dr. Tilo Pompe.

Pharmazie mit 48 Studienplätzen

Zum Wintersemester 2017/2018 stehen für den Studiengang Pharmazie 48 Studienplätze an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig zur Verfügung. "Ich freue mich ganz besonders, die Studierenden der Pharmazie zum Semesterbeginn am 1. Oktober hier an der Medizinischen Fakultät begrüßen zu können. Von der engen Zusammenarbeit bei der Ausbildung von Pharmazie- und Medizinstudenten gewinnen zwei Seiten: die Experten der einzelnen Fachrichtungen Medizin und Pharmazie sowie auch die Patienten morgen, die vom Austausch beider Disziplinen profitieren können", so Prof. Dr. Michael Stumvoll, Dekan der Medizinischen Fakultät. Eine zukünftig stärker patientenorientierte Ausrichtung des Pharmaziestudiums soll die angehenden Apotheker besser auf die bevorstehenden Aufgaben im Gesundheitswesen vorbereiten. In der Übungsapotheke, Lehrambulanzen, auf Stationsvisiten und in Kommunikationsseminaren sollen die Pharmazeuten beispielsweise auf ihre Zusammenarbeit mit dem Arzt im Medikationsmanagement vorbereitet werden. Der Pharmaziestudiengang an der Medizinischen Fakultät wird bis auf weiteres auf der Approbationsordnung für Apotheker beruhen und künftig um inhaltlich neue Akzente erweitert.

Die Zukunft der Ausbildung von Pharmazeuten in Sachsen war mehrere Jahre lang ungewiss. 2011 hatte der Freistaat seinen Hochschulen einen umfangreichen Stellenabbau auferlegt. Im Zuge dessen wurden die Stellen des Instituts zur Streichung angeboten. Durch gemeinsame Anstrengungen von Politik und Universität ist die Schließung des Instituts vom Tisch.